Das Mittelmeertief, welches derzeit in Österreich für massive Unwetter sorgt, beeinflusst auch das Wetter in Deutschland, insbesondere in Bayern. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor einer intensiven Unwetterlage, die durch Dauerregen und Schneefall verursacht wird. Diese Wetterbedingungen sind eine Folge des Tiefdruckgebiets Anett, das sich über Norditalien gebildet hat und sich in Richtung nordöstlicher Balkan verlagert.
Auswirkungen des Tiefdruckgebiets Anett
Das Tiefdruckgebiet Anett bringt erhebliche Wetterveränderungen nach Bayern. Der Dauerregen und der Schneefall werden nicht nur die Temperaturen beeinflussen, sondern auch das Risiko von Hochwasser erhöhen. Hier sind die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Dauerregen und Schneemengen: Die höchsten Niederschlagsmengen werden zwischen dem Mangfallgebirge und den Berchtesgadener Alpen erwartet, wo bis zu 140 Liter pro Quadratmeter fallen können. In den Alpen oberhalb von etwa 1500 Metern sind bis zu 50 cm Neuschnee vorhergesagt, in den Hochlagen sogar bis zu 100 cm.
- Temperaturen: Die Höchstwerte liegen am Freitag und am Wochenende im Dauerregen nur bei 7 bis 10 Grad Celsius, während in anderen Regionen Bayerns Temperaturen zwischen 10 und 16 Grad erreicht werden können. In der Untermain-Region sind mit etwas Sonnenschein auch Temperaturen von 17 bis 18 Grad möglich.
- Windböen: Ein oft lebhafter, am Samstag in Böen starker bis stürmischer Wind lässt die Temperaturen kühler erscheinen als sie tatsächlich sind.
Regionale Unterschiede in Bayern
- Allgäu bis Bayerischer Wald: Innerhalb von etwa 48 Stunden werden hier Niederschlagsmengen von 40 bis 60 Litern pro Quadratmeter erwartet.
- Werdenfelser Land bis Passauer Raum und Bayerischer Wald: Diese Regionen können mit Niederschlagsmengen zwischen 60 und 90 Litern pro Quadratmeter rechnen. Lokal sind sogar bis zu 100 Liter möglich.
Diese erheblichen Niederschlagsmengen erhöhen das Risiko von Überschwemmungen, insbesondere in tiefer gelegenen Gebieten und Flusstälern.
Schneegrenze und Neuschnee
Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf die Schneefallgrenze gelegt werden. In den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen wird oberhalb von rund 2000 Metern Höhe bis Sonntagmorgen etwa 100 cm Neuschnee erwartet. In tieferen Lagen sinkt die Schneefallgrenze nachts auf rund 1000 Meter, wo 1 bis 5 cm Neuschnee möglich sind.
Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen
Angesichts der Unwetterwarnung empfiehlt der Deutsche Wetterdienst folgende Maßnahmen:
- Überprüfen Sie regelmäßig die Wetterwarnungen: Halten Sie sich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden, vornehmlich wenn Sie in den stärker betroffenen Regionen sind.
- Sichern Sie Ihr Eigentum: Stellen Sie sicher, dass lose Gegenstände im Freien gesichert sind und Abflüsse und Regenrinnen frei von Verstopfungen sind, um Wasserschäden zu vermeiden.
- Meiden Sie unnötige Reisen: Vermeiden Sie in den betroffenen Gebieten unnötige Reisen, besonders in höhere Lagen, wo Schnee und Glätte die Straßenverhältnisse gefährlich machen können.
- Bereiten Sie sich auf Stromausfälle vor: Halten Sie Notfallvorräte und -ausrüstung bereit, wie Batterien, Taschenlampen und ausreichend Lebensmittel und Wasser.
Insgesamt sollte man die Wettersituation ernst nehmen und vorsichtige Maßnahmen treffen, um sich und sein Umfeld zu schützen. Bleiben Sie sicher und achten Sie auf die aktuellen Warnungen der Wetterdienste.