Schlagzeilen

Wetteränderungen: Alpenregion und Italien vor extremen Regenfällen, auch Deutschland betroffen.

Europa steht in der kommenden Woche vor einer markanten Wetterlage, die vor allem die Alpenregion und Norditalien mit extremen Niederschlägen treffen wird. Ein sogenanntes Vb-Tief, das typischerweise von Osteuropa über die Alpen hinwegzieht, bringt teils unwetterartige Regenmengen mit sich. Während Italien mit bis zu 300 Litern pro Quadratmeter rechnen muss, sind in Deutschland deutlich geringere, aber dennoch spürbare Niederschläge zu erwarten. Die Wetterkarten verdeutlichen die Dramatik der Lage.

Artikelbild:Wetteränderungen: Alpenregion und Italien vor extremen Regenfällen, auch Deutschland betroffen.
Das ECMWF Wettermodell sieht derzeit extreme Niederschläge im Bereich der Alpen und Nord-Italien.

Norditalien: Regenmengen bis zu 300 Litern pro Quadratmeter

In Norditalien, insbesondere in Regionen wie Aosta, Biella und Sondrio, werden laut aktuellen Modellberechnungen bis zum 23. April extreme Niederschläge erwartet. Die Wetterkarte für die Alpenregion zeigt, dass in Aosta bis zu 198,8 Liter pro Quadratmeter, in Biella 316,2 Liter und in Sondrio 229,4 Liter Niederschlag prognostiziert werden. Diese Mengen sind alarmierend, da sie in kurzer Zeit zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen können, vornehmlich in den bergigen Gebieten der Alpen. Städte wie Turin (169,7 Liter) und Mailand (241,7 Liter) sind ebenfalls stark betroffen.

Die Wetterlage wird durch ein Mittelmeertief verursacht, das feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum in die Region lenkt. Solche Tiefs sind in der Region nicht unüblich, doch die Intensität der Niederschläge ist besorgniserregend. Vergleichbare Ereignisse in der Vergangenheit, wie die Überschwemmungen in Norditalien im Herbst 2020, haben gezeigt, wie verheerend solche Regenmengen sein können. Experten warnen vor potenziellen Schäden an Infrastruktur, Landwirtschaft und Wohngebieten. Die Behörden in Italien haben bereits erste Warnungen herausgegeben und rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf.

Deutschland: Geringere, aber spürbare Niederschläge

In Deutschland zeigt die Wetterkarte für die akkumulierten Niederschläge bis zum 23. April eine weniger dramatische, aber dennoch relevante Wetterlage. Besonders betroffen sind südliche und östliche Regionen. In Freiburg im Breisgau werden 107,9 Liter pro Quadratmeter erwartet, in Stuttgart 92,6 Liter und in München 35,1 Liter. Im Vergleich zu Norditalien sind diese Mengen deutlich geringer, dennoch könnte das Vb-Tief lokal zu Problemen führen, insbesondere in Gebieten, die bereits durch die Trockenheit der letzten Monate geschwächt sind.

Artikelbild:Wetteränderungen: Alpenregion und Italien vor extremen Regenfällen, auch Deutschland betroffen.
Auch in Deutschland wird sich die Wetterlage verändern. Im Schwarzwald werden nach derzeitigem Stand über 100 Liter Regen erwartet.

Die Wetterlage in Deutschland wird durch dasselbe Tief beeinflusst, das über die Alpen zieht. Während der Norden des Landes, etwa in Hamburg (68,2 Liter) oder Hannover (55,2 Liter), weniger Niederschlag abbekommt, könnten im Süden und Osten die Regenfälle in Kombination mit bereits gesättigten Böden zu lokalen Überflutungen führen. Zudem besteht die Gefahr von Schauern und vereinzelten Gewittern, wie aktuelle Prognosen andeuten.

Artikelbild:Wetteränderungen: Alpenregion und Italien vor extremen Regenfällen, auch Deutschland betroffen.
Die Wahrscheinlichkeit einer markanten Regenlage steigt in der neuen Woche an. Hier das Beispiel Freiburg im Breisgau

Hintergrund und Kontext

Die aktuelle Wetterlage steht im Kontext des Klimawandels, der in Europa seit 1900 zu immer ungleichmäßigeren Niederschlägen geführt hat. Besonders in Südeuropa, wie in Italien, sind extreme Wetterereignisse häufiger geworden. In Bergamo beispielsweise lagen die Niederschläge zwischen Mai 2022 und März 2024 mit 1.498 Millimetern deutlich unter dem langjährigen Mittel von 1.834 Millimetern, was die Region anfälliger für plötzliche Starkregenereignisse macht.

Weitere hilfreiche Links:

In Deutschland hingegen kämpfen viele Regionen mit anhaltender Trockenheit. Die geringen Regenmengen der letzten Monate haben den Grundwasserspiegel vielerorts sinken lassen, sodass selbst moderate Niederschläge wie die aktuell prognostizierten lokal zu Herausforderungen führen können. Experten betonen, dass solche Wetterphänomene eine Anpassung an den Klimawandel erfordern, sei es durch bessere Frühwarnsysteme oder infrastrukturelle Maßnahmen.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte… More »

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Möchten Sie bei markanten Wetterlagen Informiert werden? Ja, gerne Nein,danke