Faktencheck

Die „Polar-Peitsche“: Der ultimative Albtraum oder doch ein mediales Märchen?

Erst einmal: Können Sie sich etwas unter dem Begriff Polar-Peitsche vorstellen? Falls nicht, keine Sorge, Sie sind nicht allein. Ich kann Ihnen versichern, dass es diesen absurden Namen in der Meteorologie nicht gibt. Doch was steckt wirklich hinter diesem desaströsen Domina-Studio für wahnsinnige Wetterexperten? Müssen wir uns wirklich von eiskalten Luftmassen den Rücken peitschen lassen und das auch noch ohne Aufpreis? Oder ist es einfach wieder eine trügerische Falle, die auf neugierige Bürger wartet?

Polar-Peitsche bringt Wetterwechsel in Baden-Württemberg – sonnige Tage gezählt

Der Klub der Wetterpropheten

Natürlich handelt es sich wieder um einen Text vom Vorarbeiter der Wetterexperten, der bei jedem Wetterwechsel für große Aufmerksamkeit mit bunten Karten und extravaganten Überschriften sorgt. Es ist fast so, als hätte man Shakespeare als Wetterfrosch rekrutiert. Ein Klub der medialen Presse leckt sich die Finger und verbreitet diese Horrorszenarien unter dessen „Jünger“. Eine perfekte Kombination von Drama und Pseudowissenschaft. Aber, liebe Leser, lassen Sie sich nicht täuschen: Sie müssen noch keine Angst vor einem Blizzard-Winter haben. Denn die sogenannte polare Peitsche ist abermals ein Gespinst vom US-Modell GFS.

Die Realität hinter der Schlagzeile

Schauen wir doch mal genauer hin. Was bedeutet das alles? Die polare Peitsche, dieses Schreckgespenst, ist letztlich nur kalte Luft aus dem Norden, die für ein paar Tage in unsere breiten Grade gelangt. So aufregend! Ja, wir werden ein paar kältere Tage erleben.

Artikelbild:Die „Polar-Peitsche“: Der ultimative Albtraum oder doch ein mediales Märchen?
Selbstverständlich habe ich mich auf die Suche nach der Polarpeitsche gemacht. Ich habe Sie auch tatsächlich gefunden. Jedoch nicht in Deutschland. Versuchen Sie es mal auf Island bei -8 Grad.

Natürlich wird dies alles von den Meteorologen mit wichtiger Miene und düsteren Grafiken präsentiert. Die Helden der Wettervorhersage, bewaffnet mit bunten Pfeilen, die unerbittlich auf uns niederprasseln. Doch wir sollten uns nicht täuschen lassen. Die Welt dreht sich weiter, auch wenn die Temperatur um ein paar Grad sinkt.

Ein Vergleich mit der Realität

Witzigerweise gibt es keine messbare Peitsche, kein dramatischer Temperatursturz, der uns in Panik versetzen sollte. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Was wäre das Leben ohne die guten alten Horrorgeschichten, die uns in einer warmen Decke eingekuschelt und mit einer heißen Kakaotasse in der Hand, ängstlich auf das nächste Drama warten lassen?

Artikelbild:Die „Polar-Peitsche“: Der ultimative Albtraum oder doch ein mediales Märchen?
Um diesen Artikel sachlich zu erklären: Das GFS sieht am Ende des Monats ein Tief, welches sich im Nordmeer einquartieren wird. Dabei wird die polare Luft aus dem Norden angesaugt. Dabei sinken die Temperaturen ab. Jedoch nicht in einem Bereich, der dem Begriff “Polar Peitsche” gleich kommen würde. Im Übrigen noch völlig unsicher.

Schlussgedanken

Am Ende des Tages können wir uns sicher sein, dass die Polar-Peitsche genauso schnell vergessen wird wie der letzte große Wetteralarm, der niemals eingetroffen ist. Liebe Leser, entspannen Sie sich. Genießen Sie den Winter mit allem, was dazu gehört – auch wenn das bedeutet, mal ein bisschen kältere Luft zu erleben. Schließlich sind wir doch alle ein wenig Wetter geschult und können solche medienwirksamen Dramen mit einem Lächeln abtun.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte… More »
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