Forchheim
Der Landkreis Forchheim, idyllisch gelegen in Oberfranken zwischen Bamberg und Nürnberg, ist bekannt für seine malerische Landschaft und die historische Altstadt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Region auch immer wieder Schlagzeilen durch schwere Unwetter gemacht. Starkregen, Hagel und Überschwemmungen haben die Gemeinden des Landkreises vor enorme Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf die bedeutendsten Wetterereignisse der letzten Jahre zurück und beleuchtet ihre Ursachen und Folgen.
Eines der dramatischsten Ereignisse in der jüngeren Geschichte des Landkreises ereignete sich in der Nacht zum 22. Juli 2007. Sintflutartige Regenfälle mit bis zu 220 Litern pro Quadratmeter in nur vier Stunden – weit über der meteorologischen Schwelle für Unwetter – verwandelten das Gebiet in ein Katastrophengebiet. Besonders betroffen waren Gemeinden wie Poxdorf, Effeltrich, Langensendelbach und Kersbach, wo Straßen und Häuser bis zu anderthalb Meter unter Wasser standen. Der Landkreis rief den Katastrophenalarm aus, über 700 Notrufe gingen ein, und es kam zu Stromausfällen.
Tragisch endete die Nacht für eine 82-jährige Frau in Poxdorf, die in ihrer Kellerwohnung ertrank. Autos wurden von den Fluten mitgerissen, und das traditionelle Annafest in Forchheim musste abgebrochen werden. Die Schäden beliefen sich auf Millionen Euro. Dieses Ereignis gilt als eine der schlimmsten Flutkatastrophen in der Region und hat sich tief ins Gedächtnis der Bewohner eingebrannt.
Am 13. August 2014 zog ein kräftiges Gewitter über den Landkreis Forchheim, das besonders in Neunkirchen am Brand und Dormitz für Chaos sorgte. Starkregen und Hagel prasselten auf die Gemeinden nieder, wobei das Dach eines Rewe-Supermarkts in Neunkirchen abgedeckt wurde. Eine Grundschule stand unter Wasser, und die Feuerwehren zählten rund 50 Einsatzstellen. Die Hagelmengen waren so enorm, dass sie teilweise mit Schneepflügen beseitigt werden mussten.
Während Forchheim selbst weniger betroffen war, zeigten sich die ländlichen Gebiete des Landkreises anfällig für derartige punktuelle Unwetter. Die Schäden waren beträchtlich, doch Personenschäden blieben aus. Dieses Ereignis verdeutlichte, wie schnell Gewitter lokale Katastrophen auslösen können.
Am Abend des 22. Juni 2021 überraschte ein heftiges Gewitter ohne Vorwarnung den südlichen Landkreis Forchheim. Innerhalb von 20 Minuten, ab etwa 19:18 Uhr, explodierte die Zahl der Einsatzmeldungen bei den Feuerwehren. Starkregen und Hagelkörner mit Durchmessern von 2 bis 3 Zentimetern trafen Effeltrich, Kersbach, Pinzberg, Neunkirchen und Egloffstein. Straßen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert, Keller liefen voll, und die Einsatzkräfte arbeiteten bis spät in die Nacht.
Die plötzliche Intensität des Unwetters – typisch für sommerliche Konvektionsereignisse – ließ keine Zeit für Vorbereitungen. Dennoch blieb der Schaden auf materielle Verluste beschränkt, und es gab keine Verletzten. Dieses Ereignis unterstrich die Notwendigkeit schneller Reaktionsketten bei solchen Wetterlagen.
Anfang Juni 2024 sorgte anhaltender Regen für erneute Probleme, besonders in Gößweinstein und Oberweilersbach. Die Feuerwehren räumten Geröll von der Staatsstraße 2185, während in Oberweilersbach Keller ausgepumpt und die Bundesstraße 470 gesperrt wurden. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützte mit Sandsäcken, um weitere Schäden zu verhindern.
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