Solingen
Solingen, die „Klingenstadt“ im Bergischen Land, ist bekannt für ihre historische Messerherstellung und ihre grüne Umgebung. Doch in den vergangenen Jahren hat die Stadt immer wieder Schlagzeilen durch schwere Unwetter gemacht. Starkregen, Hagel, Stürme und Überschwemmungen haben Solingen und den umliegenden Kreis heimgesucht, Schäden in Millionenhöhe verursacht und die Gemeinschaft vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf einige der prägendsten Unwetterereignisse der letzten Jahre zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen.
Am 23. Juli 2013 zog eine heftige Gewitterfront über das Bergische Land, und Solingen stand im Zentrum der Ereignisse. Nach Tagen hoher Temperaturen entluden sich schwere Gewitter mit starkem Hagel und Orkanböen über der Stadt. Besonders die östlichen Stadtteile wurden von einem Hagelschauer mit golfballgroßen Körnern getroffen, der Dächer, Autos und Fenster beschädigte. Innerhalb weniger Minuten führte Starkregen zu einem massiven Verkehrschaos, da Straßen überflutet wurden und die Sicht auf nahezu null sank. Die Feuerwehr rückte zu zahlreichen Einsätzen aus, um Schäden zu beheben und gestrandete Autofahrer zu unterstützen. Dieses Unwetter markierte einen der dramatischsten Sommerausbrüche in der Region und zeigte die Verwundbarkeit Solingens gegenüber plötzlichen Wetterextremen.
Am 1. Juni 2018 erlebte Solingen erneut ein Unwetter, das die Stadt an ihre Grenzen brachte. Nach einer Hitzewelle setzte morgens starker Regen ein, der innerhalb weniger Stunden über 40 Liter pro Quadratmeter niedergehen ließ. Besonders in den tiefer gelegenen Stadtteilen wie Ohligs und Aufderhöhe standen Straßen unter Wasser, und zahlreiche Keller liefen voll. Die Feuerwehr meldete Einsätze wegen überfluteter Straßen und vollgelaufener Keller, während der Deutsche Wetterdienst vor weiteren Gewittern warnte. Obwohl die Schäden begrenzt blieben, verdeutlichte das Ereignis die Anfälligkeit der städtischen Infrastruktur für Starkregen – ein Problem, das in den kommenden Jahren noch drängender werden sollte.
Das verheerendste Unwetter der jüngeren Geschichte traf Solingen am 14. und 15. Juli 2021 im Rahmen des Tiefdruckgebiets „Bernd“. Sintflutartiger Regen verwandelte die Wupper und kleinere Bäche in reißende Flüsse, die Teile der Stadt überschwemmten. Ein 82-jähriger Mann starb, nachdem er in seinem überfluteten Keller stürzte und mit dem Kopf unter Wasser geriet. Trotz Rettung und Reanimation erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Feuerwehr rettete etwa 130 Menschen aus akuter Gefahr, oft unter Einsatz von Booten und Drehleitern. In Unterburg stand das Wasser meterhoch, und die Einsatzkräfte sprachen von einem „Jahrhunderthochwasser“. Die Schäden beliefen sich auf Millionen, und Oberbürgermeister Tim Kurzbach nannte es „eine große Katastrophe“. Dieses Ereignis bleibt ein düsterer Meilenstein in Solingens Geschichte.
Am 21. Mai 2024 zog eine Gewitterfront mit kräftigen Regenschauern über Solingen und sorgte für erneutes Chaos. Besonders Gräfrath war betroffen, wo die Feuerwehr bis zum Abend fast 50 Einsätze verzeichnete. Innerhalb kürzester Zeit fiel so viel Regen, dass Kanaldeckel aufschwemmt wurden und Keller mit Tauchpumpen freigepumpt werden mussten. In der Kohlfurth verwandelte sich ein Biergarten kurzzeitig in einen Teich. Die Leitstelle der Feuerwehr betonte, dass trotz der Wassermassen keine größeren Katastrophen eintraten, doch die Häufung solcher Ereignisse ließ die Anwohner besorgt zurück. Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor vor Starkregen und Hagel gewarnt, was die Stadt erneut in Alarmbereitschaft versetzte.
Am 1. September 2024 sorgte ein Unwetter mit starkem Wind und Platzregen für erhebliche Störungen. Gegen 17:45 Uhr setzte ein Sturm ein, der Bäume entwurzelte und Straßen blockierte. Auf der Platzhofstraße kippte ein Baum um, was die Feuerwehr zur Sperrung des Bereichs zwang. Autofahrer wurden aufgefordert, die Gegend zu meiden, während Einsatzkräfte die Schäden beseitigten. Dieses Ereignis zeigt, dass nicht nur Regen, sondern auch Wind eine Bedrohung für Solingen darstellt, besonders in den waldreichen Außenbezirken.
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