Schlagzeilen

Unterschiedliche Wettermodelle 2024: GFS vs. ECMWF Vorhersagen und Waldbrandgefahr

Die Sommermonate des Jahres 2024 brachten für viele Regionen Deutschlands ungewöhnliche Wetterphänomene mit sich. Starke Niederschläge in den vorangegangenen Monaten stellten kein ernsthaftes Problem dar. Schwache Hochdruckgebiete und dominierende Tiefdrucksysteme führten jedoch zu häufigen Starkregenereignissen und Überflutungen. Diese außergewöhnlichen Wetterbedingungen prägten den Alltag vieler Menschen und stellten sie vor besondere Herausforderungen. Doch nun scheint sich die Wetterlage zu stabilisieren. Es sieht so aus, als ob eine Art „Schadenersatz-Regulierung“ der Wettergötter (nicht Experten) eingetreten ist. In Hessen und den angrenzenden Gebieten tendieren die aktuellen Wettermodelle zu einer Periode meist trockener Tage. Dennoch bleibt die Wettervorhersage komplex und bietet Raum für Überraschungen, denn ein Höhentief könnte erneut für Regen sorgen. In diesem Bericht gehen wir detailliert auf die Wetterlage ein und erläutern, welche Faktoren die Vorhersagen beeinflussen könnten.

Mein Kollege hatte die anstehenden Temperaturen in dessen Bericht mehrfach angesprochen. Er wies explizit darauf hin, dass die “Hitzewelle des Schreckens” nicht stattfinden wird. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die “Experten des Wetter” einfach ein paar grundlegende Dinge übersahen und verwechselten Hitze mit Trockenheit. Wäre im Bereich der Waldbrandgefahr ein sehr essenzielles Thema. Es bedarf keiner Hitze, um Brandgefahr im Wald signifikant zu erhöhen. Alleine die Tatsache der “Trockenheit” würde ausreichen den Index zu erhöhen. Kommen wir aus diesem Grund zurück zum Informationsgehalt in diesem Artikel. Das Thema Regen. Schaut man sich die aktuellen Rechnungen der beiden großen Modelle, ECMWF und GFS gibt es bei diesem Thema große Diskrepanzen.

Artikelbild:Unterschiedliche Wettermodelle 2024: GFS vs. ECMWF Vorhersagen und Waldbrandgefahr
GFS mit den zusammengefassten Niederschlägen der nächsten 10 Tagen

Diese Karte zeigt die Niederschläge laut dem US-Modell GFS in den kommenden Tagen. Sie sehen, dass nach dessen Willen keine Trockenheit im eigentlichen Sinne einsetzen wird. Der Grund liegt an einem kleinen Höhentief, welche über Deutschland zieht. Bei uns in Hessen wären somit bis zu 30 Liter Regen binnen der kommenden Tage wahrscheinlich. Im Nordstau der Alpen wäre eine unwetterartige Entwicklung mit Mengen an die 100 Liter nicht ausgeschlossen. Doch jede Vorhersage hat oftmals zwei Seiten.

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ECMWF mit den Niederschlagsmengen in den nächsten 10 Tagen

Sehen Sie den Unterschied bei den Vorhersagen beider Modelle. Das ECMWF sieht primär in der Mitte des Landes kaum nennenswerten Niederschlag. Es begrenzt sich womöglich auf wenige Liter, welche am Freitag vom Himmel fallen. Ansonsten bleibt es vorwiegend trocken und angenehmem warm. Die Böden werden zunehmend, zumindest in den oberen Schichten, austrocknen. Somit steigt die Brandgefahr im Wald und auf den Wiesen an. Schaut man weiter in die Glaskugel, ist selbst eine längere Phase ohne nennenswerte Niederschläge nicht ausgeschlossen. Das Wetter bleibt weiter spannend. Es muss nicht immer das klassische Unwetter sein, welches die Meteorologie in Atem hält.

Fazit

Die Sommermonate des Jahres 2024 brachten ungewöhnliche Wetterphänomene nach Deutschland, insbesondere starke Niederschläge, gefolgt von häufigen Starkregenereignissen und Überflutungen. Das Wetter scheint sich nun zu stabilisieren. Hessen sowie angrenzende Gebiete könnten eine Phase meist trockener Tage erleben. Dennoch bleibt die Wettervorhersage nach wie vor komplex. Unterschiedliche Modelle, wie das US-amerikanische GFS und das europäische ECMWF, zeigen große Diskrepanzen in ihren Vorhersagen. Während GFS für die nächsten Tage noch signifikante Niederschläge prognostiziert, zeigt ECMWF kaum nennenswerten Regen. ECMWF prognostiziert auch einen möglichen Anstieg der Waldbrandgefahr durch Trockenheit. Trotz der Stabilisierung der Wetterlage bleibt die Entwicklung unvorhersehbar und spannend.

Peter Richter

Mein Name ist Peter M. Richter und seit mehr als zwei Jahrzehnten bin ich in der Welt der Lokalnachrichten zu Hause. Als freier Journalist begann mein beruflicher Weg im Jahr 1999, und seither habe ich mich mit Leib und Seele den Themen Wettervorhersage, Synoptik sowie der Beurteilung von Gefahrenlagen durch Sturm und Unwetter gewidmet. Seit 2021 engagiere ich mich ehrenamtlich für die Meteoleitstelle Hessen. Hier setze ich mein Wissen und meine Erfahrung ein, um die Öffentlichkeit präzise und rechtzeitig über Wetterumschwünge und deren potenzielle Gefahren zu informieren.Mit meiner Arbeit möchte ich nicht nur informieren, sondern auch das Bewusstsein für den… More »
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