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Die Chancen auf Winterwetter im März: Ein Blick auf die aktuelle Wetterlage

In vielen Teilen Deutschlands herrscht derzeit mildes Frühlingswetter, das mit Temperaturen von bis zu 18 Grad eher an April oder Mai erinnert als an die klirrende kalten Tage, die man im Februar erwarten würde. Normalerweise sollten jetzt die Skipisten in den Mittelgebirgen und Alpen von Wintersportlern bevölkert sein, der Schnee sollte in Hülle und Fülle vorhanden sein, und die Landschaft in ein winterliches Weiß getaucht sein. Doch die Realität sieht anders aus:

Schnee ist derzeit nur in den höheren Lagen der bayerischen Alpen, in Österreich und der Schweiz zu finden. In den Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald oder dem Harz sucht man ihn vergeblich, und die Möglichkeiten für Wintersport sind stark eingeschränkt. Dies wirft die Frage auf: Was ist mit dem Winter los? Gibt es noch eine realistische Chance auf einen Wintereinbruch im März, oder hat der Frühling bereits die Oberhand gewonnen?

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Wenn Sie Lust auf Wintersport verspüren, müssen Sie schon bis nach Österreich oder in die Schweiz fahren. In Deutschland gibt es derzeit kaum Möglichkeiten zum Skifahren. Sölen 125cm Schnee Sankt Moritz 137cm Schnee. Bramberg am Wildkogel 78 cm Schnee. Garmisch Partenkirchen 32 cm Schnee.

Ein Februar, der sich wie Frühling anfühlt

Die ersten Schneeglöckchen sprießen bereits aus dem Boden, die Tage werden spürbar länger, und die Temperaturen sind tagsüber kaum noch frostig. Nach einigen kalten Tagen hat sich in Hessen und anderen Regionen die Sonne durchgesetzt, und die Quecksilbersäule klettert immer öfter in den zweistelligen Plusbereich. „Ist der Winter jetzt vorbei?“, fragen sich viele. „Wird es schon Frühling?“ Der kalendarische Frühlingsanfang ist zwar erst am 20. März, doch die aktuellen Verhältnisse lassen Zweifel aufkommen, ob der Winter in diesem Jahr überhaupt noch eine Chance hat, zurückzukehren.

Unser Wetter-Redakteur Peter Richter von der Meteoleitstelle wirft einen Blick auf die aktuellen Gegebenheiten und die Aussichten für die kommenden Wochen. „Das Wochenende vom 21. bis 22. Februar hat mit Winterwetter nicht viel zu tun“, erklärt er. „Es bleibt mild mit Temperaturen um die 10 Grad, und auch in der kommenden Woche bleiben wir deutlich im Plusbereich.“ Tatsächlich zeigt die aktuelle Wetterlage keine Anzeichen für einen plötzlichen Kälteeinbruch. Stattdessen dominieren milde Luftmassen, die von Westen her über den Atlantik heranströmen und winterliche Verhältnisse in weite Ferne rücken lassen.

Die Wettermodelle sehen derzeit eine markante Wetteränderung, vorwiegend bei den Niederschlägen. Während es in den vergangenen Wochen durch Hochdruckgebiete oftmals trocken blieb, übernehmen ab Montag atlantische Tiefausläufer das Zepter. Womöglich kann Rosenmontag im Westen des Landes sehr nass werden. Schauen Sie sich dazu diese Animation an.

Wie realistisch ist Winterwetter im März?

Doch wie stehen die Chancen auf einen späten Wintereinbruch im März? „Der Winter hat es jetzt immer schwerer“, sagt Peter Richter. „Die Tage werden länger, die Sonneneinstrahlung nimmt zu, und die milden Luftmassen gewinnen zunehmend die Oberhand.“ Dennoch schließt er winterliche Überraschungen nicht vollständig aus: „Es ist nicht unmöglich, dass wir im März oder sogar Anfang April noch Wintergrüße bekommen. Späte Kälteeinbrüche sind in unseren Breitengraden keine Seltenheit.“ Tatsächlich zeigt die Wettergeschichte, dass es auch in den vergangenen Jahren immer wieder zu unerwarteten Schneefällen im Frühjahr gekommen ist. Ein Beispiel ist der April 2017, als Teile Deutschlands plötzlich wieder von Schnee bedeckt waren.

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Es ändert sich nicht wirklich viel beim Wetter. Hier als Beispiel München. Die Woche startet durchwachsen mit etwas Regen. Es wird ebenfalls wieder etwas kühler. Ein Wintereinbruch bleibt in weiter Ferne.
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Im hessischen Kassel fast ein identisches Wetter-Bild. Nach einem sehr milden Wochenende wir es ab Montag unbeständiger. Gelegentlich gibt es etwas Regen. Die Temperaturen sinken auf Höchstwerte zwischen 7 und 10 Grad. Nachts bleibt es überwiegend frostfrei.

Die Wahrscheinlichkeit für einen nachhaltigen Wintereinbruch nimmt jedoch mit jedem Tag ab. Die Atmosphäre hat sich in diesem Jahr früh auf eine milde Witterung eingestellt, und die großräumigen Wettermuster deuten darauf hin, dass Hochdruckgebiete mit milder Luft die Oberhand behalten könnten. „Für einen echten Wintereinbruch bräuchten wir eine kräftige Kaltluftströmung aus dem Norden oder Osten“, erklärt Richter. „Das ist aktuell nicht in Sicht, aber die Wetterlage kann sich schnell ändern.“ Besonders die sogenannte Polarwirbel-Dynamik könnte hier eine Rolle spielen. Wenn der Polarwirbel – ein starkes Windband in der Stratosphäre – geschwächt wird oder sich verlagert, kann kalte Luft aus der Arktis nach Mitteleuropa vordringen. Solche Ereignisse sind allerdings schwer vorherzusagen und treten nicht jedes Jahr auf.

Frühling oder doch noch Winter? Ein Blick nach vorn

Während Anfang März noch ungewiss bleibt, wie sich das Wetter entwickeln wird, gibt es einige Hinweise darauf, dass der Frühling seine Vormachtstellung behaupten könnte. „Der Winter hat dieses Jahr ohnehin schon Schwierigkeiten gehabt, sich richtig durchzusetzen“, sagt Richter. „Die Schneemengen in den Mittelgebirgen waren gering, und selbst in den Alpen war der Winter nicht so ergiebig wie in anderen Jahren.“ Klimatisch betrachtet passt dies zu einem langfristigen Trend: Die Winter in Deutschland werden tendenziell milder und kürzer, ein Phänomen, das Experten mit dem Klimawandel in Verbindung bringen.

Basierend auf den bereitgestellten Daten zeigen die Schneeverhältnisse im Harz im Februar 2025 folgendes Bild:Clausthal: Im Tal gibt es keine Schneedecke (0 cm), auf dem Berg 5 cm, ebenfalls mit wechselnder Qualität und ohne Lawinengefahr.Hohegeiß: Gleiche Verhältnisse wie Hahnenklee und Clausthal: 0 cm im Tal, 5 cm auf dem Berg, wechselnde Qualität, keine Lawinengefahr.Hahnenklee: Ähnlich wie Clausthal: 0 cm im Tal, 5 cm auf dem Berg, wechselnde Qualität, keine Lawinengefahr.

Ein interessanter Aspekt ist auch das späte Osterfest in diesem Jahr. „Ostern fällt heuer so spät, dass wir die Ostereier vermutlich eher im Gras suchen werden als im Schnee“, sagt Richter mit einem Augenzwinkern. Ostern 2025 wird erst am 20. April gefeiert, was die Chancen auf winterliches Wetter zu diesem Zeitpunkt weiter schmälert. Bis dahin hat der Frühling genügend Zeit, sich vollends zu etablieren.

Fazit: Winter auf Abruf?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Chancen auf Winterwetter im März zwar nicht bei null liegen, aber doch stark begrenzt sind. Die aktuelle Wetterlage spricht für einen milden Übergang in den Frühling, und die ersten Anzeichen der Natur – von Schneeglöckchen bis zu zwitschernden Vögeln – untermauern diesen Eindruck. Dennoch bleibt das Wetter ein komplexes System, das immer für Überraschungen gut ist. „Ausgeschlossen ist nichts“, betont Peter Richter. „Aber wer jetzt noch auf Skipisten und Schneemänner hofft, sollte vielleicht schon Pläne für den Frühling schmieden – sicher ist sicher.“

Für Wintersportler und Schnee-Enthusiasten bleibt also nur die Hoffnung auf einen letzten Gruß des Winters – vielleicht in Form eines kurzen, aber kräftigen Kälteeinbruchs. Doch die Zeichen stehen eher auf Frühling. Die Natur scheint sich bereits auf wärmere Tage einzustellen, und auch wenn der März noch die eine oder andere Überraschung bereithalten mag, dürfte der Winter 2025 in den meisten Regionen Deutschlands bald nur noch eine Erinnerung sein.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte… More »

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