Harz

Der Harz, ein Mittelgebirge in Norddeutschland, bekannt für seine dichten Wälder und touristischen Attraktionen wie den Brocken, hat in den letzten Jahren wiederholt schwere Unwetter erlebt. Starkregen, Hagel, Sturmböen und Hochwasser haben die Region vor Herausforderungen gestellt, mit erheblichen Auswirkungen auf Natur, Infrastruktur und die Bewohner. Dieser Artikel beleuchtet einige der markantesten Unwetterereignisse der jüngeren Vergangenheit im Harz.

Im Juli 2017 brachte Tief „Alfred“ tagelangen Dauerregen in den Harz, der zu einem sogenannten Jahrhunderthochwasser führte. Besonders betroffen waren Städte wie Goslar, wo braune Fluten durch die Straßen strömten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete Niederschlagsmengen, die normalerweise den gesamten Monat Juli umfassen, innerhalb weniger Tage. Die Okertalsperre und andere Talsperren erreichten kritische Füllstände, was dazu zwang, Wasser abzulassen und das Hochwasser im Vorland, etwa im Landkreis Göttingen, verschärfte. Katastrophenalarm wurde ausgerufen, und die Feuerwehren kämpften gegen überflutete Keller und Straßen. Obwohl genaue Opferzahlen unklar sind, markierte dieses Ereignis einen Wendepunkt in der Wahrnehmung von Hochwasserrisiken im Harz.

Am 22. Juni 2023 zog ein schweres Unwetter über den Landkreis Harz, mit Schwerpunkt auf Orten wie Halberstadt und Blankenburg. Der DWD hatte vor schweren Gewittern mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und Sturmböen bis 80 km/h gewarnt. In Blankenburg wurden Straßen überflutet, während die Feuerwehr „unzählige Einsätze“ meldete, vor allem wegen vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume. Die Niederschlagsmengen lagen bei 35 bis 60 Litern pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden, was die Kanalisation überforderte. Dieses Unwetter war Teil einer größeren Wetterlage, die Sachsen-Anhalt traf, und zeigte die Anfälligkeit des Harzes für plötzliche Regenfälle.

Ein besonders heftiges Hagelunwetter traf den Harz am 1. August 2024, mit dramatischen Folgen für Nordhausen am Harzrand. Hagelmassen türmten sich bis zu 30 cm hoch, und Starkregen brachte über 100 Liter pro Quadratmeter in weniger als zwölf Stunden. Zahlreiche Straßen waren überschwemmt und gesperrt, Keller wurden geflutet, und die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Während Osterode und der Südharz glimpflich davonkamen, sprach die Stadt Nordhausen von einer „extremen Belastung“. Der DWD warnte vor extremem Starkregen mit bis zu 70 Litern pro Quadratmeter in ein bis drei Stunden, begleitet von Sturmböen und Hagel. Dieses Ereignis verdeutlichte die unterschiedlichen Auswirkungen innerhalb des Harzes.

Am 5. September 2024 verwandelte ein kurzes, aber intensives Unwetter Teile des Harzes in eine weiße Landschaft. Enorme Hagelmengen bedeckten Straßen und Grundstücke, sodass Anwohner mit Schneeschiebern ausrücken mussten. Besonders betroffen waren Gebiete wie Braunlage und Kirchberg, wo Feuerwehren gegen Wassermassen und Schlamm kämpften. Überflutete Garagen und Keller waren die Folge, während die Hagelschauer die Sicht auf wenige Meter reduzierten. Dieses Ereignis zeigte, wie schnell selbst kurze Unwetter erhebliche Schäden anrichten können.

Anfang 2025, am 3. Januar, trafen schwere Sturmböen den Oberharz, mit Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 100 km/h, in exponierten Lagen wie dem Brocken sogar bis zu 110 km/h. Der DWD warnte vor herabfallenden Ästen und umherfliegenden Gegenständen. In höheren Lagen fiel leichter Schneefall mit bis zu 7 cm in Staulagen, was zu Glätte führte. Dieses winterliche Unwetter ergänzte die Palette der Wetterextreme im Harz und betonte, dass die Region nicht nur im Sommer verwundbar ist.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"