Irland

Irland, die „Grüne Insel“ am Rande des Atlantiks, ist für ihr wechselhaftes Wetter bekannt. Doch in den letzten Jahren haben extreme Unwetter und Stürme die Region mit zunehmender Häufigkeit und Intensität heimgesucht. Von Orkanböen über Sturmfluten bis hin zu massiven Stromausfällen die jüngsten Ereignisse haben tiefe Spuren hinterlassen. Dieser Artikel beleuchtet die schwersten Unwetter und Stürme in Irland aus der jüngsten Vergangenheit und ihre Auswirkungen.

Am 7. Dezember 2024 fegte das Sturmtief „Darragh“ über Irland und Großbritannien hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h sorgte der Sturm für massive Beeinträchtigungen. In Irland waren zeitweise fast 400.000 Haushalte ohne Strom, während in Nordirland, Schottland und Wales weitere Hunderttausende betroffen waren. Straßen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert, der öffentliche Nahverkehr kam weitgehend zum Erliegen, und Flughäfen wie Belfast meldeten zahlreiche Flugausfälle.

In Wales wurde die höchste Warnstufe „Rot“ ausgegeben, und etwa drei Millionen Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Der Sturm brachte nicht nur heftige Winde, sondern auch Starkregen, der lokal zu Überschwemmungen führte. Die Schäden wurden als „immens“ beschrieben, und die Aufräumarbeiten zogen sich über Tage hin. „Darragh“ zeigte, wie verwundbar die irische Infrastruktur gegenüber solchen Wetterextremen ist.

Noch intensiver war der Orkan „Éowyn“, der am 24. Januar 2025 die irische Westküste traf. Mit Böen von über 180 km/h – an einigen Messstationen nahe Dublin sogar bis zu 185 km/h – gilt „Éowyn“ als einer der stärksten Stürme in der irischen Geschichte. Der DWD und der irische Wetterdienst Met Éireann hatten vorab vor „lebensgefährlichen“ Bedingungen gewarnt, und die Prognosen trafen ein: An der Atlantikküste wurden historische Windrekorde gebrochen, die den bisherigen Höchstwert von 182 km/h (1945) übertrafen.

Der Sturm führte zu massiven Stromausfällen – zeitweise waren über 715.000 Haushalte und Unternehmen ohne Elektrizität. In Dublin wurden etwa 230 Flüge gestrichen, und der Zugverkehr kam landesweit zum Stillstand. Ein Mann starb, als ein Baum auf sein Auto stürzte, und Premierminister Micheál Martin berief eine Krisensitzung ein, um die Lage zu bewältigen. Selbst zwei Wochen später, Anfang Februar 2025, waren noch Tausende Haushalte ohne Strom, Wasser oder Internet, was Kritik an der mangelnden Vorbereitung der Infrastruktur laut werden ließ. „Éowyn“ wurde als „historisches Wetterereignis“ eingestuft, das die Insel an ihre Grenzen brachte.

Bereits im November 2024 hatte das Sturmtief „Bert“ Irland und Großbritannien heimgesucht. Am 23. und 24. November brachte der Sturm heftigen Regen und starke Winde, die zu schweren Überschwemmungen führten. In Irland waren etwa 60.000 Haushalte ohne Strom, während in Nordirland und Wales ganze Straßenzüge unter Wasser standen. Mindestens drei Todesfälle wurden in England und Wales gemeldet, darunter ein Autofahrer, der von einem herabstürzenden Baum getroffen wurde.

Die Kombination aus Starkregen und tauendem Schnee verschärfte die Lage, und in Wales wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Die britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer lobte die Arbeit der Rettungskräfte, doch die Ereignisse zeigten erneut die Anfälligkeit der Region gegenüber solchen Unwettern.
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