Europawetter

Sturmtief über dem Atlantik bringt starke Regenfälle nach Irland und Großbritannien

Stand Februar 2025 steht Irland und Großbritannien unter dem Einfluss eines kraftvollen Sturmtiefs, das sich über dem Atlantik gebildet hat. Dieses Tiefdrucksystem, das durch seine niedrigen Luftdruckwerte und starken atlantischen Winde charakterisiert ist, wird bis Ende Februar erhebliche Regenmengen über die westlichen Regionen der Britischen Inseln bringen. Besonders die Westküsten von Irland und England sind betroffen, wo gebietsweise extreme Niederschläge erwartet werden. Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) prognostiziert in den kommenden 10 Tagen Niederschlagsmengen von bis zu 163 Litern pro Quadratmeter in Louisburg, 180 Litern in Clifden (beide Irland) und sogar 219 Litern an der Westküste Englands.

Artikelbild:Sturmtief über dem Atlantik bringt starke Regenfälle nach Irland und Großbritannien
Ein großer Tiefdruckkomplex sorgt in den kommenden Tagen in Irland und England für markante Regenfälle.

Das Sturmtief, das sich über dem Nordatlantik gebildet hat, ist auf aktuellen Wettermaps (siehe Abbildung 1) als großes Tiefdruckgebiet mit einem zentralen „T“ markiert, das westlich von Irland und Großbritannien positioniert ist. Die Karte zeigt starke West- und Südwestwinde, die feuchte Luftmassen vom Atlantik Richtung der Britischen Inseln transportieren. Diese Winde treffen besonders an den windzugewandten Westküsten auf, wo die Topografie mit Bergen und Hügeln die Niederschläge durch orografischen Aufstieg verstärkt.

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Die zweite Karte (Abbildung 2) zeigt die Niederschlagsverteilung über Irland und Großbritannien, mit tiefvioletten und roten Bereichen, die auf extreme Regenmengen hinweisen. Besonders die westlichen Regionen Schottlands, Nordirlands und der irischen Westküste sind von Niederschlägen zwischen 100 und über 200 mm in kurzer Zeit betroffen. Der zentrale Hotspot in Schottland weist beispielsweise 209,4 mm Niederschlag auf, was die Intensität des Systems verdeutlicht.

Betroffene Regionen und Regenmengen

Die Westküsten von Irland und England sind die primären Zielgebiete dieses Sturmtiefs:

  • Louisburg, Irland: 163 mm Niederschlag in 10 Tagen, ein Ort im County Mayo an der wilden Atlantikküste.
  • Clifden, Irland: 180 mm, ebenfalls im County Galway, bekannt für seine exponierte Lage am Atlantik.
  • Westküste Englands: Bis zu 219 mm, vermutlich in einem Fährhafengebiet wie Whitehaven oder einem ähnlichen Ort an der Küste Cumbrias oder Lancashires.

Diese Niederschlagsmengen sind deutlich höher als der durchschnittliche Februar-Regen in diesen Regionen (ca. 100-150 mm in Irland, 80-100 mm in England), was auf eine außergewöhnlich nasse Periode hinweist. Die Verteilung der Niederschläge, wie auf der zweiten Karte zu sehen, zeigt, dass die westlichen und nordwestlichen Teile Großbritanniens, einschließlich Schottlands, ebenfalls stark betroffen sind, mit Spitzenwerten von über 200 mm in einigen Gebieten.

Videoanimation der Regenmengen über Irland und England in den kommenden 10 Tagen.

Das Wetter in Irland und Großbritannien wird im Winter häufig durch die Nordatlantische Oszillation (NAO) beeinflusst. Eine positive NAO-Phase, wie sie aktuell wahrscheinlich vorliegt, bringt stärkere Westwinde und mehr Regen, was mit der aktuellen Situation übereinstimmt. Februar ist in diesen Regionen bekannt für milde, aber oft nasse Wetterbedingungen, und dieses Sturmtief passt in dieses Muster, ist jedoch aufgrund der hohen Niederschlagsmengen ungewöhnlich intensiv.

Fazit

Das Sturmtief über dem Atlantik wird Irland und Großbritannien bis Ende Februar mit erheblichen Regenmengen überziehen, wobei die Westküsten die Hauptlast tragen. Mit Niederschlägen von bis zu 219 mm in einigen Gebieten besteht die Gefahr von Überschwemmungen und Verkehrsproblemen, jedoch ohne die extremen Windböen anderer Stürme wie Éowyn. Die Bevölkerung sollte wachsam bleiben, sich über aktuelle Wetterwarnungen informieren und Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um Schäden zu minimieren. Dieses Ereignis unterstreicht die anhaltende Anfälligkeit der Britischen Inseln für atlantische Wettersysteme, insbesondere im Winter.

Michael Vonstatten

Willkommen in der Welt der isobaren Wirbel, der mächtigen Jetstreams und der Extremwetterlagen! Mein Name ist Michael Vonstatten und meine Passion für Meteorologie begleitet mich bereits seit meiner frühen Jugend.Mit einem Füllfederhalter in der einen und einem Barometer in der anderen Hand habe ich mein Leben den Launen des Himmels gewidmet. Bereits als Teenager faszinierten mich die tanzenden Schneeflocken eines Blizzard und die elegante Gefahr, die von einem sich nähernden Gewitter ausgeht.Mein Spezialgebiet sind die Extremwetterlagen, und zwar nicht die, die man von der heimischen Couch aus beobachtet, sondern solche, die das europäische Festland erschüttern. Von der gnadenlosen Hitze in… More »

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