Die Wettermodelle in Deutschland zeigen unterschiedliche Ergebnisse bezüglich sintflutartiger Niederschläge, wobei starkregenartige Bedingungen vorhergesagt werden, ohne jedoch genaue Ortsangaben machen zu können. Während in manchen Regionen, insbesondere im Südwesten, bis Freitag mit extrem hohen Regenmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter gerechnet wird, bleiben erhebliche Unsicherheiten bestehen. Die Aktualisierungen erfolgen alle drei Stunden, wobei am Donnerstag und Freitag mit Unwettern und starken Gewittern zu rechnen ist.
Die Wettermodelle haben in den vergangenen Tagen viele Variationen einer sintflutartigen Wettersituation simuliert. Eine wirkliche Einheit der verschiedenen Modelle war jedoch nicht wirklich gegeben. Die Hoffnung besteht aus diesem Grund auf den hochauflösenden Modellen, zu diesen gehört das ICON D2 des Deutschen Wetterdienstes. Alle 3 Stunden werden die Wetterkarten aktualisiert. Zumindest kann man aus meteorologischer Sicht einen Trend für die kommenden 48 Stunden erkennen. Welche Regionen in Deutschland besonders betroffen sein werden, erfahren Sie in diesem Bericht mit dem dazugehörigen Video.
Schauen Sie sich dieses Video mit Aufmerksamkeit an, die Erklärung zu dieser Animation finden Sie in diesem Text. Heute am Donnerstag besteht große Gefahr von lokalen Gewitterzellen, welche im Umfang nicht groß sein werden, jedoch dort, wo Sie entstehen einiges an Regen binnen kurzer Zeit bringen wird. Dies auf einer Modellkarte zu zeigen hat aktuell wenig Sinn, da die Wettermodelle punktuelle Vorhersagen nicht leisten können. Sie wissen, dass es Starkregenzellen geben wird, können dieses aber nicht ortsgenau zuordnen. In unserem Video sehen am heutigen Tag einige von diesen Cluster, welche nach dem neusten Lauf primär zunächst in einem Streifen vom Emsland über Westfalen-Lippe und Nordhessen bis nach Oberfranken ziehen werden. Des Weiteren ist am Alpenrand mit teils kräftigen Gewittern zu rechen.
Spannend wird es am Freitag, denn dann stellt sich nach den neusten Erkenntnissen eine Dauerregenlage ein, welche binnen weniger Stunden in einigen Regionen über 60 Liter Regen bringen. Aktuell zeigen die Wettermodelle deutliche Signale in einem Bereich von Aachen über die komplette Pfalz und das Saarland bis in den Schwarzwald und das nördliche Baden Württemberg.
Diese Karte zeigt die Intensität der Niederschläge am Freitagmittag, dabei sind im kompletten Südwesten bis nach Südhessen und dem Rheingau unwetterartige Niederschläge wahrscheinlich. Auch im Schwarzwald und im nördlichen Baden-Württemberg wird dies der Fall sein. Es ist nach wie vor nicht gesichert, inwieweit die Niederschläge ins Landesinnere vorankommen. Unter Umständen wäre auch das Rhein-Main-Gebiet noch im Boot.
Die Unsicherheiten bleiben nach wie vor
Um Ihnen aufzuzeigen, wie unsicher die Wetterlage nach wie vor ist, zeige ich zwei weitere Karten mit den akkumulierten Niederschläge in den nächsten 48 Stunden. Zum einen das besagte Icon D2 und zum anderen das globale Modell Icon EU.
Diese Karte zeigt die zusammengefassten Niederschläge des ICON D2 des Deutschen Wetterdienstes. Hier werden die höchsten Niederschlagssummen im besagten Bereich von Aachen über die Pfalz und das Saarland bis in den Schwazwald berechnet. Dabei sind Summen von 50 bis nahe der 80 Liter binnen 48 Stunden möglich.
Das Icon EU Modell hingegen sieht das Zentrum der Niederschläge abgeschwächter und vor allem mehr in der Mitte des Landes. Nach dieser Rechnung ist ein Streifen von Krefeld über den Westerwald und dem Rhein-Main-Gebiet bis nach Stuttgart und dem Bodensee betroffen. Die Regenmengen werden hingegen mit Ausnahmen vom Großraum Stuttgart, mit bis zu 70 Liter deutlich moderater berechnet.
Auf diese Wetterwarnungen müssen Sie sich in den nächsten 20 Tagen einstellen.
Ab Mittag sind heute, vornehmlich im Süden, Westen und in einigen zentralen Regionen Deutschlands, auflebende Gewitteraktivitäten zu erwarten. Die Gewitter könnten örtlich Starkregen bis zu 25 Liter pro Quadratmeter, kleineren Hagel sowie starke bis stürmische Böen mit sich bringen. Insbesondere im westlichen Alpenvorland könnten die Gewitter zu Unwettern mit Starkregen bis 40 Liter pro Quadratmeter und sogar größerem Hagel führen.
In der folgenden Nacht nimmt die Gewitterneigung meist ab, allerdings ist im Südwesten weiterhin mit Gewittern und Starkregen um 20 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit zu rechnen. Im Laufe des Abends und während der Nacht dehnt sich diese Wetterlage in Teile Baden-Württembergs und nach bayerisch Schwaben aus, wo sich länger anhaltender und teils sehr ergiebiger Regen einstellen wird. Bis Freitagabend breitet sich dieses Wettergeschehen nordwestwärts bis nach Südhessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland aus und klingt schließlich von Süden her langsam ab.
In den betroffenen Gebieten sind gebietsweise Niederschlagsmengen zwischen 30 und 60 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, wobei in bevorzugten Regionen, besonders in Baden-Württemberg, auch Mengen zwischen 60 und 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 6 bis 12 Stunden möglich sind.