Lassen Sie uns heute über den hochgelobten „Höllensommer 2024” sprechen, den uns die selbst ernannten Wettergötter versprochen haben. Sie erinnern sich bestimmt an all die euphorischen Schlagzeilen, die uns wochenlang suggerierten, dass wir uns auf eine Wahnsinnshitze vorbereiten müssten. Viele von Ihnen haben wahrscheinlich tagtäglich sehnsüchtig aus dem Fenster geschaut, in der Hoffnung, endlich die versprochene Sonne und die glühende Hitze zu erleben. Doch was sehen wir draußen? Genau, grauer Himmel und Regen – wie erfrischend!
Es scheint, als hätten die Wetterexperten in ihrer grenzenlosen Weisheit beschlossen, ihre Kristallkugel gegen eine schadhafte Glaskugel zu tauschen. Die aktuellen Modellrechnungen zeigen keinerlei Anzeichen für die angekündigte Gluthitze. Es sieht so aus, als würde die Hölle ihre Türen doch geschlossen halten und uns mit milden Temperaturen und sommerlichem Schneefall beglücken.
Warum solche reißerischen Schlagzeilen überhaupt veröffentlicht werden? Natürlich nicht, um uns zu informieren, sondern vielmehr, um Ihre Neugier zu wecken und Clickbait zu erzeugen.
Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich Ihnen an dieser Stelle ein paar weitere Schlagzeilen präsentieren, in denen genau die Medien, welche vorher den Höllensommer prophezeit haben, nun von einer großen Blamage der Wettermodelle sprechen.
„Wo ist der Höllensommer?“: Meteorologin sieht „große Blamage der Wettermodelle“ kommen
„Höllensommer“-Prognose: Wetterexpertin vermutet „große Blamage der Wettermodelle“
Überraschende „Höllensommer“-Prognose
Die Überschriften, welche ich Ihnen hier präsentiere, hören sich wie immer vielversprechend an, doch auch hier werden Sie nach dem Lesen der Artikel nicht schlauer sein als vorher. Ich kann Ihnen grundsätzlich den Rat mitgeben, wenn Sie in einer Schlagzeile das Wort „Wetterexperte“ lesen, machen Sie sich nicht die Mühe den Artikel zu öffnen, das, was dort steht, ist oftmals nicht der Rede wert. Ich kann Ihnen an dieser Stelle versprechen, dass wir in den kommenden Tagen mit keinerlei Hitze rechnen müssen, geschweige mit einer stabilen sommerlichen Wetterlage. Zur Veranschaulichung habe ich Ihnen den 14-Tage-Trend für Darmstadt mitgebracht. Ich habe absichtlich Darmstadt gewählt, da diese Stadt klimatisch bei den Temperaturen ein Vorreiter ist.
Bis zum Samstag wird sich bei den Temperaturen in Hessen nicht wirklich viel verändern, es wird etwas milder, jedoch bleibt es mit 19 bis maximal 22 Grad für diese Jahreszeit zu kühl. Erst in der neuen Woche deutet sich ein Wetterwechsel an, ich bin mir jedoch nicht sicher, ob man dabei in Euphorie ausbrechen sollte. Denn die südwestliche Strömung bringt uns nach jetzigem Stand die schwülwarme Pampe zurück. Aber auch hier sind nicht mehr wie maximal 27 Grad auf der Agenda und selbst das ist bisher nicht sicher. Schauer und Gewitter lassen nicht lange auf sich warten und werden den vermeintlichen Traum vom Höllensommer2024 wieder zunichtemachen.
Ich kann Ihnen an dieser Stelle versprechen, dass spätestens im September die Spekulationen über den Winter losgehen werden. Der härteste Winter seit Menschengedenken, doch aktuell haben die Modelle Probleme das Wetter in den nächsten 5 Tagen richtig einzuschätzen und das gebe ich an dieser Stelle offen und ehrlich zu. Man erinnere sich an den letzten Samstag. Die Warnungen waren absolut berechtigt, denn alle Modelle haben bis kurz vor dem Ereignis im Einklang gelegen. Deshalb nehmen Sie auch in Zukunft Wetterwarnungen ernst und vertrauen Sie auf Ihren regionalen Wetteranbieter.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Hysterie um den „Höllensommer 2024” weit übertrieben war und ist. Die Schlagzeilen und Prognosen, die uns extreme Hitzewellen versprochen haben, sind größtenteils nicht eingetreten. Stattdessen erleben wir einen eher kühlen und wechselhaften Sommer mit gelegentlichen Schauern und Gewittern. Es zeigt sich erneut, dass Wettervorhersagen trotz modernster Technik nicht unfehlbar sind und oft mehr auf Sensationslust basieren als auf Fakten.
Beim nächsten Mal sollten wir solche reißerischen Schlagzeilen mit Vorsicht genießen und uns stattdessen auf seriöse, regionale Wetteranbieter verlassen. In der Zukunft können wir uns wohl sicher sein, dass nach jedem „Höllensommer” die Spekulationen über den „härtesten Winter” folgen werden. Letztlich bleibt die genaue Wettervorhersage schwierig, und es ist ratsam, einen gesunden Skeptizismus zu bewahren.