Panorama

Hitze in Europa: Deutschland verschont – Südeuropa leidet

Wir befinden uns mittlerweile inmitten des Augusts, eines der letzten Hochsommermonate. Während der angekündigte “Höllensommer” in vielen Teilen Europas Realität geworden ist, bleibt Deutschland von extremen Hitzewellen weitgehend verschont. Ein Blick auf die aktuelle Wettersituation zeigt, wie unterschiedlich die Sommermonate in Europa verlaufen können.

Extreme Hitze in Südeuropa

In Ländern wie Italien, Spanien und Griechenland kämpft man seit Wochen mit einer extremen Hitzewelle. Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius sind dort keine Seltenheit. Auch andere Teile Europas, wie Rumänien und Bulgarien, wurden in diesem Sommer von extremen Temperaturen heimgesucht. Die anhaltenden hohen Temperaturen werden durch stabile Hochdruckgebiete und die Klimaveränderung begünstigt.

Temperaturen laut ECWMF ab der neuen Woche über Europa. Während es im Südosten von Europa erneut sehr heiß werden wird. Wird man in Deutdschland davon nicht viel zu spüren bekommen. Die Linie markiert die Hitzegrenze.

Besonders betroffen sind die landwirtschaftlichen Erträge und die Wasserressourcen. Lange Trockenperioden setzen den Böden zu und führen zu ernsthaften Problemen in der Landwirtschaft. In Spanien und Italien kämpfen Obst- und Weinbauern gegen die Auswirkungen der Hitze. Auch die Waldbrandgefahr nimmt in diesen Regionen erheblich zu.

Milderes Klima in Deutschland

Im Gegensatz dazu, bleibt es in Deutschland in den kommenden Tagen kühler. Nach ein paar wenigen heißen Tagen, die wir hier erleben durften, sind keine gravierenden Hitzetage mehr in Sicht. Die Wetterprognosen zeigen Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad Celsius, was weit entfernt von einem „Höllensommer“ ist.

Ein wichtiger Faktor für diese Unterschiede ist die geografische Lage Deutschlands. Das Land liegt in einer gemäßigten Klimazone, die stark von atlantischen Wettersystemen beeinflusst wird. Diese bringen im Sommer häufiger kühlere und feuchtere Luftmassen nach Mitteleuropa, was zu den moderateren Temperaturen beiträgt.

„Bei einer Hitzewelle mit Spitzentemperaturen von 45 Grad rechnen wir in Sevilla mit einem Anstieg der Übersterblichkeit von 30 bis 40 Prozent“, so der Physiker José María Martín-Olalla. Er leitet ein Projekt, das die Bewohner der andalusischen Metropole für die Hitzegefahr sensibilisieren will, indem es bevorstehende Hitzewellen mit Namen versieht. Solche Maßnahmen gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn viel zu lange haben wir Hitzewellen und ihre Konsequenzen unterschätzt. Zwar kann unser Körper auf eine Reihe von Abkühlungsmechanismen zurückgreifen, jedoch stoßen diese schneller an ihre Grenzen als bisher vermutet, wie die Humanphysiologin Lisa Klous und ihr Kollege Boris Kingma von der niederländischen Forschungsorganisation TNO erklären.

Warum bleibt Deutschland verschont?

Neben der geografischen Lage spielen auch großräumige atmosphärische Strömungen eine entscheidende Rolle. Aktuell befindet sich ein stabiles Hochdruckgebiet über Südeuropa. Es hält die Hitze dort gefangen und verhindert, dass sie nach Norden ausweicht. Gleichzeitig sorgen Tiefdruckgebiete über dem Atlantik dafür, dass kühlere Luft nach Deutschland strömt.

Zusammengefasst bietet die aktuelle Wetterlage in Deutschland eine gewisse Entspannung, während andere Teile Europas weiterhin unter extremen Temperaturen leiden. Natürlich kann sich die Wetterlage jederzeit ändern. Nach den neuesten Erkenntnissen müssen sich die Menschen in Deutschland zeitnah keine Sorgen über extreme Hitze machen.

Während wir also in Deutschland relativ milde Temperaturen genießen können, bleibt zu hoffen. Auch die von Hitze geplagten Regionen Europas sollen bald Erleichterung finden. Die andauernde Hitze in Südeuropa zeigt jedoch eindrucksvoll, wie verschieden die klimatischen Bedingungen auf unserem Kontinent sein können.

Michael Vonstatten

Willkommen in der Welt der isobaren Wirbel, der mächtigen Jetstreams und der Extremwetterlagen! Mein Name ist Michael Vonstatten und meine Passion für Meteorologie begleitet mich bereits seit meiner frühen Jugend.Mit einem Füllfederhalter in der einen und einem Barometer in der anderen Hand habe ich mein Leben den Launen des Himmels gewidmet. Bereits als Teenager faszinierten mich die tanzenden Schneeflocken eines Blizzard und die elegante Gefahr, die von einem sich nähernden Gewitter ausgeht.Mein Spezialgebiet sind die Extremwetterlagen, und zwar nicht die, die man von der heimischen Couch aus beobachtet, sondern solche, die das europäische Festland erschüttern. Von der gnadenlosen Hitze in… More »

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