Am Mittwoch, dem 5. Juli 2023 haben wir es mit einer durchaus seltenen Wetterlage zu tun. Sturm und Orkanböen sind um diese Jahreszeit, es sei denn bei einem Gewittersturm eher selten. Morgen sorgt ein kleinräumiges Tief über den Niederlanden für eine markante Sturmlage an den Küsten der Nordsee, der DWD hat dazu eine Vorabinformationen erstellt. Der Deutsche Wetterdienst warnt in dieser Vorabinformation vor Orkanböen an der Küste von Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Ein kleinräumiges Sturmtief zieht am Mittwoch von den Niederlanden her über die innere deutsche Bucht nach Dänemark. Im Zuge dessen kommt es an der Nordseeküste und im angrenzenden Binnenland zu orkanartigen Böen und Orkanböen (Bft 11 und 12) zwischen 110 und 130 km/h aus West. Ab dem späten Vormittag ist zunächst Ostfriesland, am Nachmittag und Abend sind dann Nordfriesland und das nördliche Schleswig-Holstein betroffen.
Quelle DWD
Wie kommt diese außergewöhnliche Wetterlage zustande?
Deutschland liegt weiterhin unter Tiefdruckeinfluss von Tiefs dessen Kernen über Skandinavien und dem Atlantik liegen. Dabei herrscht eine westliche Strömung vor. Bis zum Mittwochmittag entwickelt sich über dem englischen Kanal ein kleinräumiges, aber kräftiges Tief, das sich rasch zur südlichen Nordsee verlagert und dann voraussichtlich am Mittag über der dänischen Nordseeküste liegt. Hierbei bauen sich große Druckgegensätze auf , welche sich beim Wind bemerkbar machen.

So überquert uns bereits in den Vormittagsstunden des Mittwochs eine markante Kaltfront, an der es zu kräftigen Schauern und Gewittern kommen kann. Hier kann der Höhenwind herabgemischt werden, was zu Windböen oder auch Sturmböen führt. Das eigentliche Sturmfeld ist kleinräumig und findet sich hinter der Kaltfront.Richtung Wochenende stellt sich die Wetterlage um und die Strömung dreht auf Südwest bis Süd. Dadurch gelangt sehr warme bis heiße Luft zu uns und leitet ein hochsommerliches Wochenende ein.
Die Modelle zeigen vor der genannten Kaltfront eine für Gewitter verfügbare Energie ( Cape ) von einigen hundert j/kg und potenzielle Instabilität. Durch das Vorrücken der Kaltfront wird der Bereich gehoben und es kann Labilität erzeugt werden, wodurch sich Schauer und örtliche Gewitter entwickeln können.
Durch diese konvektive Aktivität können die Höhenwinde herabgemischt werden uns so sind stürmische Böen, teils auch Sturmböen möglich.Im Norden zeigt sich auf engen Raum ein hoher Druckunterschied, wodurch es zu Sturm kommt. Direkt an der Küste und auf den Inseln sind Orkanböen wahrscheinlich. Im weiteren Inland bleibt es ebenfalls windig mit steifen Böen, teils auch stürmischen Böen, im Norden auch Sturmböen.