Umso näher wir mit den Tagen an Weihnachten rücken, verdichten sich die Spekulationen über Schneechancen und Kälte. Ja, genau! Das passiert jedes Jahr aufs Neue, als ob der Weihnachtsmann seinen eigenen Wetterdienst hätte, der uns pünktlich zum 24. Dezember mit den neuesten Prognosen versorgt. Die Mehrheit der Bürger in Deutschland sehnt sich vorwiegend nach einem weißen Weihnachtsfest, als wäre Schnee der einzige Grund, die ganze Familie, um den Tannenbaum zu versammeln und den geheimen Glühweinvorrat aufzustocken.
Doch was ist die Realität? In den vergangenen Jahren blieb dieser sehnlichst gewünschte Schnee in vielen Regionen Deutschlands so oft aus wie die positive Haltung nach dem sechsten Stück Stollen. Deswegen finden gerade Artikel über die Schneewahrscheinlichkeit an Weihnachten große mediale Aufmerksamkeit. Schließlich wollen wir alle wissen: Wird es schneien? Wird es kalt? Oder kommen wir gerade noch rechtzeitig zur Bescherung, bevor uns der Wind wie eine nasse Socke um die Ohren bläst? Der Winter 1978 war ein anschauliches Beispiel für perfekte Zutaten.
Hier muss man aber eines ganz klar sagen: Prognosen über das Wetter sind so zuverlässig wie die Vorhersagen über die nächste Staffel unserer liebsten Serie. Man kann sie lesen, und man kann sogar mit ihnen planen – aber letztlich sind sie genauso unberechenbar wie Onkel Karl nach einem Glas Punsch. Haben Sie Geduld, denn das Wetter hat oft Überraschungen auf Lager, und glauben Sie mir, manchmal sind es die positiven Veränderungen, die uns am wenigsten erwarten.
Ein Beispiel: Denken Sie nicht an die Schneewalze, die uns zum 1. Advent versprochen wurde, oder die sibirische Kälte, die bis dato nicht kam. Vielleicht ist der sibirische Winter einfach nur auf ein verlängertes Wochenende gegangen und genießt die Sonne im Süden. Wer kann es ihm verdenken? Wenn, die Zutaten nicht stimmen, wird auch Frau Holle keine Wunder vollbringen.
Ein Wetter wird es an den Weihnachtsfeiertagen bestimmt geben. Ob es nun eine winterliche Idylle mit schneebedeckten Dächern und festlich geschmückten Bäumen ist oder ein warmer, weihnachtlicher Regen, der uns direkt in die Arme der heißen Schokolade treibt – wir werden es erfahren. Bis dahin können wir nur spekulieren, unsere Schlitten einstauben zu lassen und hoffen, dass der Weihnachtsmann für uns Wettergott spielen wird. Wer weiß, vielleicht hat er auch einen Trick in petto, um uns zumindest ein bisschen Winterzauber zu bescheren. Wenn nicht, bleibt uns immer noch der gute alte Glühwein – und der schmeckt bekanntlich auch ohne Schnee ganz hervorragend!