Mit dem Blick auf das Wetter sind wir ja alle Experten – zumindest wenn es um das Interpretieren von prognostizierten Frostphänomenen geht. Nach den neuesten Nachrichten erwarten wir jetzt also polare Kaltluft, die uns zwingt, uns in den dicken Pelzmantel zu hüllen und die Heizung auf Höchstleistung zu drehen. Wer benötigt schon ein Thermometer, wenn die Medien uns täglich von den Gräueltaten dieser Wetterphänomene wie El Niño oder La Nina berichten? Doch keine Sorge, denn nach dem Lesen dieses Artikels werden Sie feststellen, dass es vielleicht doch nicht ganz so frostig wird, wie es uns eine Überschrift und das passende Bild “weiß” machen möchte.
Das Wetter wird sich in den kommenden Tagen beruhigen, nachdem das laue Lüftchen mit dem Namen KIRK von dannen gewichen ist. Beschäftigen wir uns mit dem Skandinavien Tief GERDA, sie erinnern sich? Da war mal was, vor dem Hurrikan KIRK. Aktuell zieht eine Kaltfront über Deutschland. Auf der Rückseite von Tief Gerda strömt polare Luft ein. Sie verbinden „Polar“ ähnlich wie viele von uns mit Eisbären, Schnee und eisiger Kälte. Im Prinzip nicht falsch. ABER! Die polare Kaltluft wird auf dem Weg vom Polarkreis nach Deutschland ähnlich wie in einem Durchlauferhitzer angewärmt. Somit wird es zwar kühler, aber es droht derzeit keine arktische Kälte.
Diese Karte zeigt Ihnen die aktuelle Luftdruckverteilung über Europa. Dabei strömt rückseitig von Tief Gerda polare Kaltluft ein. Somit wird es tagsüber mit 10 bis maximal 13 Grad kühler. In den kommenden Nächten wird jedoch kein Dauerfrost herrschen. In der Nacht zum Samstag ist Bodenfrost zumindest in Tallagen und auf den Bergen nicht ausgeschlossen, das war es auch schon.
Diese Karte zeigt die Temperaturen in der Nacht zum Samstag. Bei einem klaren Himmel sinkt die Temperatur je nach Region auf 6 bis 0 Grad. Auf Winterwetter müssen Sie sich weiterhin nicht einstellen, daran wird El Niño und die Lokalpresse nichts ändern.
Es wird nach diesem Wochenende wieder milder in Hessen. Die Strömung dreht erneut und somit steigen die Temperaturen wieder an. Hier als Beispiel Bad Nauheim in der Wetterau. Ab Dienstag 15 Grad mit steigender Tendenz. Nachts bleibt es frostfrei und vor allem überwiegend trocken. Wie war das jetzt mit dem frühen Wintereinbruch? Zeitlich gesehen mit einer großen Bandbreite ins Bodenlose verbunden. Somit macht sich kein Schmierblatt angreifbar.
Fazit: Trotz der aktuellen Berichte über polare Kaltluft und mögliche Frostphänomene zeigt sich, dass die Temperaturen in den kommenden Tagen moderat bleiben. Zwar werden es tagsüber etwas kühler mit maximal 13 Grad, aber ein lang anhaltender Frost ist nicht zu erwarten. Vor allem in den Nächten bleibt es weitgehend frostfrei, und eine Wende der Wetterlage zu milderem Klima ist bereits ab Dienstag in Aussicht. Ein strenger Wintereinbruch bleibt daher vorerst aus.