Marburg

Marburg an der Lahn, eine malerische Universitätsstadt in Hessen, ist aufgrund ihrer Lage im engen Lahntal immer wieder von extremen Wetterereignissen betroffen. In den vergangenen Jahren haben schwere Unwetter, insbesondere in Verbindung mit Starkregen und Stürmen, die Stadt und ihre Bewohner vor großen Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel wirft einen Blick auf einige der bedeutendsten Unwetter der jüngsten Vergangenheit und ihre Auswirkungen.

Eines der prägnantesten Ereignisse war das Sturmtief „Ylenia“, das im Februar 2022 über Deutschland hinwegzog und auch Marburg nicht verschonte. Orkanartige Böen und heftige Schauer führten zu erheblichen Schäden. Besonders kritisch wurde die Situation an der Lahn, als der Wasserstand rapide anstieg und ein Maximum von etwa 430 Zentimetern über dem Pegelnullpunkt erreichte. Straßen wurden überschwemmt, Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt. Die Feuerwehr und andere Rettungskräfte waren tagelang im Einsatz, um die Folgen des Chaos zu bewältigen. Für viele Anwohner war dies ein Weckruf, wie verwundbar die Stadt gegenüber solchen Naturgewalten ist.

Nur zwei Jahre zuvor, im Februar 2020, traf der Orkan „Sabine“ Marburg mit ähnlicher Wucht. Auch hier kletterte der Pegel der Lahn auf über 430 Zentimeter, was in einigen Stadtteilen zu Überflutungen führte. Die Kombination aus starkem Wind und ergiebigem Regen sorgte für umgestürzte Bäume, Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen. Besonders in den tiefer gelegenen Gebieten nahe der Lahn, wie dem Südviertel, standen Anwohner vor der Herausforderung, ihre Keller und Häuser vor den Wassermassen zu schützen. „Sabine“ hinterließ bleibende Spuren und zeigte, dass extreme Wetterlagen in Marburg keine Seltenheit mehr sind.

Ein weiteres markantes Unwetter war Sturm „Friederike“, der im Januar 2018 über Mitteleuropa zog. In Marburg erreichte die Lahn mit etwa 480 Zentimetern ihren höchsten Stand der vergangenen Jahre und überschritt damit die kritische dritte Meldestufe. Weite Teile der Stadt, insbesondere in der Nähe des Flusses, waren von Überschwemmungen betroffen. Die Schäden waren enorm: Häuser wurden unterspült, Straßen unpassierbar und zahlreiche Bäume fielen den orkanartigen Böen zum Opfer. Dieses Ereignis gilt als eines der schwersten Unwetter der jüngeren Geschichte Marburgs und wird oft mit dem historischen Hochwasser von 1984 verglichen, als der Pegel bei 533 Zentimetern seinen absoluten Höchstwert erreichte.
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