Deutschland ist heute zweigeteilt, denn ein Frontensystem teilt Deutschland in einen kühleren Westen und einen heißen bis sehr heißen Osten. In der Warmluftmasse entwickelt sich ein flaches Tief oder eine Tiefdruckrinne, in der eine Konvergenz eingebettet ist.
Zwischen der Achse eines Höhenrückens, der zum Balkan ausgerichtet ist und einem Trog über Westeuropa wird Hebung ausgelöst und damit verbunden ein Druckabfall, was das flache Tief stützen wird. So kann die Hebung Konvektion ( Schauer / Gewitter ) auslösen.
Ursache sind zwei dominierende Druckgebilde. Zum einen ein hochreichendes Hoch über Nordosteuropa und ein hochreichendes Tief zwischen den britischen Inseln und Island. Dazwischen wird mittels einer südlichen Strömung sehr warme bis heiße Luft in den Osten geführt und vor allem an der Grenze zu Polen werden Temperaturen von 35 Grad erwartet, während es im Westen nur 18 bis 24 Grad sind.
Es zeigen sich dabei auf engen Raum große Temperaturunterschiede, was sich dementsprechend bei signifikanten Wetterereignissen widerspiegeln wird. Während der Zufuhr heißer Luftmassen, drückt die Kaltfront dagegen und das Ganze wird ostwärts verdrängt. Dabei sind im Bereich der Front schauerartige Regenfälle, teils mit Gewittern möglich.
Vor allem im Südosten des Landes, aber auch im Bereich Sachsen zeigen die Wettermodelle signifikante Signale zu möglichen schweren Unwettern. Dabei zeigt sich eine hochenergetische Luftmasse mit möglichen Capes von über 1000 j/kg überlagert durch eine teils deutliche vertikale Windscherung und vor allem über Bayern auffallender Helizity.
Durch die Scherung und der Energie sowie einer vorhandenen potenziellen Instabilität kann es zur organisierter Konvektion kommen, mit der auch Superzellen möglich sind. Ein hoher Gehalt an niederschlagbaren Wassers von teils über 40 mm gibt einen deutlichen Hinweis von Starkregenereignissen, die bei organisierter Konvektion auch extrem ausfallen können.
Eine weitere Gefahr sind mögliche Downbursts über Südostbayern bei einem Delta Theta E von 12 bis 20 und somit die Gefahr von Orkanböen um 120 km/h. Da der Energy Helizity Index deutlich auffällig ist und es auch Hinweise auf Superzellen gibt, können Rotationen und somit mögliche Tornados nicht ausgeschlossen werden.
In den meisten Gebieten liegt allerdings die Hauptgefahr beim Starkregen. Vor allem der Supercell Composit Parameter zeigt sich im Bereich Sachsen und besonders über Bayern sehr auffällig, was von einigen Modellen bestätigt wird. Auch ein größerer Gewittercluster wäre im Bereich des möglichen, mit hoher Blitzrate und heftigem Starkregen.
Die benötigte Hebung wird durch die mögliche Konvergenz und die Lage zwischen den Achsen des erwähnten Höhenrückens und dem vorrückenden Trog ausgelöscht und auch die Kaltfront wirkt sich auf die hebung aus. Dadurch wird aus der potenziellen Instabilität ( KO-Index -6 bis -16 K ) Labilität. Auslöse kann es aber auch durch orografische Bedingungen (Erzgebirge, bayrischer Wald und Alpen) erbracht werden.
Auch im Osten und Nordosten zeigen sich Signale für mögliche Schwergewitter, aber sie sind nicht so extrem auffällig wie in den bislang genannten Gebieten. Dennoch sollte man hier eine mögliche Unwettergefahr beachten. Auch hier wird der Starkregen eine entscheidende Rolle spielen.
Durch den Trog können aus den Niederlanden einzelne Gewitter auf den Nordwesten von Deutschland übergreifen, aber ohne Unwetterpotential. Dennoch kann es hier zu Starkregen kommen.