Ach herrje, packt schon mal die Kamele aus! In diesem Artikel möchte ich speziell auf die Wetter-Entwicklung in den kommenden zwei Wochen eingehen. Die Wettermodelle haben speziell beim Thema Hochsommer und Trockenheit einiges zu bieten. Bevor mir jedoch in diesem Artikel die Worte im Mund herumgedreht werden, möchte ich betonen, dass sich Deutschland definitiv nicht in eine Wüstenlandschaft verwandeln wird und auch kein Höllenfeuer bei den Temperaturen entfacht wird. Die Meinungen der Wettermodelle gehen einen geteilten Weg, jedoch ist eine hochsommerliche Variante mit Temperaturen über 30 Grad über mehrere Tage nicht abwegig. Die Details und Hintergründe erkläre ich Ihnen in diesem Artikel.
Aktuell herrscht landesweit wechselhaftes Wetter, welches durch ein Tief mit dem Namen Mina für weitere Niederschläge am Sonntag sorgen wird. Die gute Nachricht, ab Montag wird sich ein Hochdruckkeil über Deutschland entfalten und somit die Wetterlage in den kommenden Tagen beruhigen. Eine Ausnahme wird es bedauerlicherweise geben. Denn am Mittwoch sind nach jetzigem Sachstand infolge einer Kaltfront neue Schauer und Gewitter wahrscheinlich, diese sind jedoch nicht das Kernthema für diesen Artikel.
Wir wollen über die Wetterlage in den kommenden 14 Tagen sprechen. Das ECMWF und das GFS haben in dessen aktuellen Läufen, grundsätzlich verschiedene Lösungsansätze für ein Weiterführen des Sommerwetters in Deutschland. Wobei das US-Modell GFS bei den Temperaturen mal wieder richtig auf die Pauke haut. Schauen wir uns dazu die aktuellen Simulationen der beiden Mittelfrist Modelle genauer an. Ich beginne mit dem GFS, damit Sie im Nachhinein sehen, dass nicht alles immer auf einer Schiene läuft und Ihnen zwanghaft vermitteln zu wollen, dass endlich der extreme Sommer mit über 40 Grad vor der Türe steht.
Die afrikanische Hitze sorgt seit einigen Wochen vorwiegend in den südlichen und südöstlichen Ländern für eine angespannte Hitzewelle mit Temperaturen, welche weit über der 30 Grad Marke liegen. Nach dem Willen des US-Modells GFS werden wir die Hitze zumindest teilweise spüren. Dafür verantwortlich wäre nach diesen Berechnungen ein Hoch, welches sich genau über dem Osten von Europa festsetzt und somit die heißen Luftmassen aus den südöstlichen Ländern hauptsächlich nach Polen, Österreich und zu uns nach Deutschland lenkt.
Diese Grafik zeigt ein Hoch ab dem 10. August 2024 welches sich laut GFS über dem Ostblock etabliert. Die heiße Luft wird nach Mitteleuropa gelenkt und könnte dort für Temperaturen über 30 Grad sorgen und das für mehrere Tage. In diesem Fall darf man da Wort „Hitzewelle“ benutzen, wenn drei Tage in Folge die Temperaturen über 30 Grad ansteigen und in der Nacht nicht unter 20 Grad abfallen. An dieser Stelle könnte ich die Berichterstattung beenden und Sie in dem Glauben lassen, dass die Hitzewelle auf Deutschland zurollt. So ist es jedoch nicht, zum einen ist die Bandbreite noch recht hoch und zum anderen gibt es das ECMWF, welches eine geteilte Meinung zum GFS im Petto hat.
Diese Grafik zeigt den gleichen Tag nur eben aus Sicht des ECMWF Wettermodell. Hierbei spielt die Lage des Hochs eine tragende Rolle, welche in diesem Fall weiter westlich berechnet wird und in Verbindung mit einem Tief über Großbritannien eine Luftmassengrenze bildet. Erstens fallen die Temperaturen moderater aus und zum zweiten bleibt es im hohen Norden mit dem Zustrom nordwestlicher Luftmassen spürbar kühler. Sie sehen, es ist nicht alles immer so sicher, wie man Menschen vermitteln möchte. Ich darf Ihnen jedoch weiter berichten, dass Niederschläge in den kommenden 14 Tagen keine tragende Rolle mehr spielen wird, zumindest bei uns in Hessen.
Diese Karte zeigt die akkumulierten Niederschläge in den kommenden 10 Tage über Deutschland. Da diese, wie wir gerade vernommen haben, mit einer Luftmassengrenze spielt, wird es primär im Norden des Landes mit maximal 36 Liter nass. In Hessen wird nur wenig Regen berechnet. Was letztlich aus dem Geplänkel um den Hochsommer im August wird, das bleibt abzuwarten. Ansätze sind zumindest vorhanden.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wetter-Entwicklung in den kommenden zwei Wochen spannend und abwechslungsreich sein wird. Während das US-Modell GFS eine hitzige Phase mit Temperaturen über 30 Grad prophezeit, zeigt das europäische ECMWF-Modell eine wesentlich moderatere Temperaturentwicklung. Es bleibt somit abzuwarten, ob tatsächlich eine Hitzewelle auf Deutschland zukommt oder ob sich das Wetter eher gemäßigt entwickelt. Eines ist jedoch sicher: Die extreme Hitze, wie sie in den südosteuropäischen Ländern herrscht, wird in Deutschland nicht in dieser Form erwartet. Niederschläge werden eine untergeordnete Rolle spielen, besonders im Raum Hessen, wodurch zumindest dort sommerliches Wetter vorherrschen dürfte. Bleiben Sie gespannt und denken Sie daran, dass Wettervorhersagen auch mal Fehlertoleranzen aufweisen können!