
Extrem trockener März 2025: Droht eine Dürre im Sommer?
Der März 2025 geht als einer der trockensten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 in die Geschichte ein, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Mit einer Bodenfeuchte, die in Norddeutschland bis zu 20 Prozent unter den langjährigen Minimalwerten liegt, und einem anhaltenden Hochdruckwetter, das kaum Regen bringt, steht die Natur vor einer bedrohlichen Herausforderung. Die Folgen könnten das gesamte Jahr prägen – von ausgetrockneten Böden bis hin zu brennenden Wäldern.
Während die Vegetation im Frühjahr normalerweise erwacht, bleibt der Boden vielerorts staubtrocken. Besonders im Norden und Osten des Landes hat sich die Trockenheit seit Wochen verschärft. Messstationen wie Hiddensee in Mecklenburg-Vorpommern melden lediglich 46 Liter Niederschlag pro Quadratmeter seit Jahresbeginn – ein Bruchteil des Üblichen. Selbst in feuchteren Regionen wie dem Schwarzwald bleibt die Lage angespannt. Dazu kommen ungewöhnlich milde Temperaturen, die die Verdunstung ankurbeln und die Böden weiter austrocknen. „Wir stehen am Anfang einer Kette von Problemen“, erklärt ein Sprecher der Meteoleitstelle. „Ohne Regen droht ein Dominoeffekt für Natur und Landwirtschaft.“
Landwirtschaft und Wälder in Gefahr
Für die Landwirte wird die Situation brisant. In Niedersachsen etwa freuen sich Bauern über trockene Felder für die Aussaat – doch ohne Wasser keimen die Samen kaum. Kulturen wie Weizen oder Zuckerrüben könnten verkümmern, bevor das Jahr richtig beginnt. Gleichzeitig steigt die Waldbrandgefahr alarmierend früh. „Die trockenen Böden und das milde Wetter sind ein Brandbeschleuniger“, so die Meteoleitstelle. Erinnerungen an die verheerenden Waldbrände von 2018 werden wach – damals zerstörte die Trockenheit weite Teile der deutschen Wälder, und Experten fürchten eine Wiederholung.

Auch die Tierwelt spürt die Auswirkungen. Pflanzen, die jetzt nicht wachsen, fehlen als Nahrungsgrundlage für Rehe, Hasen und Insekten. Insektenplagen wie der Borkenkäfer könnten geschwächte Bäume zusätzlich bedrohen. „Ein trockener März ist mehr als nur ein Wetterphänomen – er gefährdet das gesamte Ökosystem“, betont die Meteoleitstelle. Selbst in Regionen wie Schleswig-Holstein, wo Fehmarn nur 48 Liter Niederschlag verzeichnet, könnten Lebensräume für Vögel und Kleintiere verloren gehen, wenn die Trockenheit anhält.
Blick in die Zukunft: Ein düsteres Szenario
Die Prognose der Meteoleitstelle ist ernüchternd: Auch in den kommenden Tagen bleibt das Hochdruckwetter dominant, Regen ist kaum in Sicht. Das könnte die Grundwasserreserven weiter schrumpfen lassen – ein Problem, das bis in den Sommer reichen könnte. „Weniger Wasser im Boden bedeutet weniger Ertrag, trockenere Flüsse und Konflikte um die Ressourcen“, warnt die Meteoleitstelle. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass 2025 ein Jahr der Anpassung werden könnte: Landwirte könnten auf dürretolerante Pflanzen umsteigen, und Städte ihre Wasserverteilung überdenken müssen.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Teilen Nordostdeutschlands fiel bis Mitte März nur elf Prozent des üblichen Niederschlags. Der DWD ruft dazu auf, die Lage ernst zu nehmen. „Wir müssen jetzt handeln – ob durch bessere Bewässerung oder widerstandsfähigere Wälder“, heißt es von der Meteoleitstelle. Der extrem trockene März ist nicht nur ein Warnsignal, sondern eine unmittelbare Bedrohung. Ohne raschen Regen könnte Deutschland ein Jahr bevorstehen, in dem die Natur nicht summt und singt, sondern schweigt – ausgetrocknet und erschöpft.