Schlagzeilen

Schwülheißes Wetter und Unwettergefahr: turbulentes Wochenende in diesen Regionen steht bevor.

Was sich noch am Freitag als angenehm warmes Frühsommerwetter über Hessen, Rheinland-Pfalz und die Mitte Deutschlands präsentierte, könnte am Samstag für eine böse Überraschung sorgen. Denn mit der Zufuhr subtropischer Warmluft aus Südwesteuropa steigen sowohl die Temperaturen als auch die Luftfeuchtigkeit deutlich an. “Das ist eine richtige Waschküche, die sich da zusammenbraut”, kommentiert Angelo D Alterio von der Meteoleitstelle mit einem Augenzwinkern.

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Am Samstag kann sich eine gefährliche Gewitterlinie bilden, diese brigt besondere Gefahren.

Erste Anzeichen: Schwüle Luft und hohe Taupunkte

Bereits in der Nacht zum Samstag bleibt die Luft vielerorts lau, die Temperaturen sinken kaum unter 15 Grad. Doch viel auffälliger sind die Taupunkte, die am Samstag in vielen Regionen Werte von 17 bis 19 Grad erreichen sollen – ein klarer Hinweis auf eine feuchte, schwüle Luftmasse. “Solche Werte hatten wir dieses Jahr noch nicht”, erklärt D Alterio. Diese Luftschichtung sorgt nicht nur für ein drückendes Gefühl, sondern bildet auch den perfekten Nährboden für Gewitter.

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Die Taupunkte liege am Samstag vor allem in der Mitte des Landes über 18 Grad. Das bringt die Luft zum kochen und Sie zum schwitzen.

Gewittergefahr nimmt Fahrt auf

Im Laufe des Samstags steigt die Gefahr für teils schwere Gewitter rapide an. Erste Zellen könnten bereits am frühen Nachmittag im Westen aufziehen – insbesondere von Belgien und der Eifel ausgehend. Im weiteren Verlauf verlagert sich die Gewitterzone über Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hinweg bis nach Hessen und später Richtung Thüringen und die südlichen Mittelgebirge.

Die Kombination aus hoher Gewitterenergie (CAPE-Werten über 1500 J/kg), ausgeprägter Windscherung und der feuchten Luftmasse erhöht die Gefahr für langlebige und schwere Gewitterzellen. Diese können Starkregen mit bis zu 30 l/qm in kurzer Zeit, größeren Hagel sowie schwere Sturmböen bringen.

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Hoh Cape Werte im Südwesten und der Mitte des landes welche teils bei 1500 J/kg liegen. Je höher der CAPE-Wert, desto instabiler ist die Luftschichtung und desto wahrscheinlicher und heftiger können Gewitter entstehen.
Niedrige Werte (z. B. < 500 J/kg) deuten auf ruhiges Wetter hin, mittlere Werte (1000–2000 J/kg) können kräftige Schauer und Gewitter ermöglichen, und sehr hohe Werte (> 3000 J/kg) bergen das Potenzial für schwere Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Der Sonntag bleibt angespannt

Auch wenn in der Nacht zum Sonntag ein Teil der Energie verbraucht sein könnte, bleibt die Luftmasse weiterhin instabil. Die Gewitter verlagern sich am Sonntag in den Osten und Südosten Deutschlands. Von Brandenburg über Sachsen bis nach Bayern ist erneut mit heftigen Gewittern zu rechnen, während sich im Westen hinter einer Kaltfront stabilere Luft durchsetzt.

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Die Wahrscheinlichkeit von Niederschlag nimmt zu, dass zeigt das signifikante Wetter

Die Temperaturen bleiben dabei sommerlich: Während es im Nordwesten mit 18 bis 23 Grad vergleichsweise angenehm bleibt, werden im Osten und Südosten nochmals bis zu 30 Grad erwartet. Der frische Südwestwind im Nordwesten dürfte manchem willkommen sein – zumindest bis das nächste Gewitter anrückt. Auch zu Beginn der neuen Woche bleibt es spannend: Bereits am Montag und Dienstag könnten neue Schübe instabiler Warmluft für weitere Schauer und Gewitter sorgen. Ein beständiges Frühsommerhoch ist laut aktuellen Prognosen noch nicht in Sicht.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Meteoleitstelle:

Fazit:

Das Wochenende bringt Schwüle, Hitze und eine zunehmende Unwettergefahr – vor allem am Samstag in der Mitte Deutschlands und am Sonntag im Osten und Südosten. Wer auf Nummer sicher gehen will, plant Outdoor-Aktivitäten am besten mit einem Blick auf das aktuelle Radar und bleibt bei Gewitterwarnungen drinnen. Wie es Angelo D Alterio zusammenfasst: “Sommerliche Stimmung ja, aber besser mit Dach über dem Kopf.”

Peter Richter

Peter M. Richter ist seit 1999 freier Journalist mit über 25 Jahren Erfahrung in Lokalnachrichten, Meteorologie und Synoptik. Seit 2021 engagiert er sich ehrenamtlich bei der Meteoleitstelle Hessen, wo er präzise vor Wetterumschwüngen und Unwettern warnt. Seine Mission: fundierte Vorhersagen, klare Warnungen und ein stärkeres Bewusstsein für Naturgewalten. Peter verbindet journalistische Expertise mit meteorologischem Know‑how, um Menschen rechtzeitig zu informieren und ihre Sicherheit zu stärken.

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