Rheingau Taunus Kreis

Der Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, eine Region zwischen dem Rheintal und den Höhen des Taunus, ist in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Unwettern betroffen gewesen. Starkregen, Gewitter, Sturmböen und winterliche Extreme haben die Infrastruktur belastet, Einsatzkräfte gefordert und die Bevölkerung vor Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel beleuchtet einige der prägnantesten Unwetterereignisse der letzten Jahre und ihre Auswirkungen.

In der Nacht zum 1. August 2017 zog eine heftige Gewitterfront mit Starkregen und Sturmböen über den Rheingau-Taunus-Kreis. Umgestürzte Bäume blockierten zahlreiche Straßen, darunter die B 54, B 417 und L 3037, wichtige Verbindungen nach Wiesbaden. Die Rettungsleitstelle verzeichnete 460 Notrufe, und etwa 200 Einsätze wurden von Feuerwehren im gesamten Kreis abgearbeitet. Besonders in Bad Schwalbach und entlang der Nassauer Allee wurden alte Bäume entwurzelt, was den Kurpark zeitweise unzugänglich machte. Die B 417 blieb komplett gesperrt, da schwere Geräte zur Räumung erforderlich waren. Auch die Stromversorgung war beeinträchtigt, mit mehreren kurzen Ausfällen in Orten wie Oberlibbach und Niederauroff. Der Berufsverkehr am Morgen war stark gestört, und die Postzustellung verzögerte sich erheblich.

Am 31. Mai 2018 traf ein lokales, aber intensives Unwetter die Stadt Eltville am Rhein. Innerhalb weniger Minuten prasselten Hagelkörner von bis zu drei Zentimetern Durchmesser nieder, begleitet von Starkregen. Dächer wurden beschädigt, Autos zerbeult, und die Weinberge, eine wirtschaftliche Lebensader der Region, erlitten teils erhebliche Schäden. Die Feuerwehr pumpte in den betroffenen Stadtteilen zahlreiche Keller leer, während die Kanalisation die Wassermassen nicht bewältigen konnte. Dieses Ereignis erinnerte an größere Hagelstürme andernorts und zeigte die Verwundbarkeit der Region bei kurzfristigen, heftigen Wetterphänomenen.

Im Juli 2021, während der Flutkatastrophe in Westdeutschland, war auch der Rheingau-Taunus-Kreis von extremem Starkregen betroffen. Besonders Taunusstein meldete am 14. Juli überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Bis zu 80 Liter pro Quadratmeter fielen in wenigen Stunden, was die örtlichen Bäche wie den Aar über die Ufer treten ließ. In Hahn, einem Stadtteil von Taunusstein, standen Autos knöcheltief im Wasser, und die Feuerwehr war mit über 50 Einsätzen im Dauerstress. Obwohl die Schäden nicht die Dimensionen des Ahrtals erreichten, verdeutlichte das Unwetter die steigende Gefahr von Starkregenereignissen auch in dieser Region.

Am Abend des 12. September 2023 wütete ein Unwetter mit Starkregen und Gewittern über den Rheingau-Taunus-Kreis. In Hünstetten-Limbach verwandelten die Regenmassen die Hauptstraße in einen schlammigen Fluss, während umgestürzte Bäume und überflutete Keller die Feuerwehr auf Trab hielten. Der Kreis kam vergleichsweise glimpflich davon, doch die Schäden an privatem Eigentum und die aufwendigen Aufräumarbeiten zeigten erneut die Wucht solcher Ereignisse. In Rüdesheim am Rhein meldeten Winzer Ernteschäden durch Hagel, der die Trauben kurz vor der Lese beschädigte.

Anfang 2024, genauer gesagt am 17. Januar, brachte eine Wetterlage mit gefrierendem Regen und starkem Schneefall den Kreis in eine Ausnahmesituation. In höheren Lagen wie Schlangenbad und über 400 Metern Höhe fielen bis zu 25 Zentimeter Schnee in wenigen Stunden, während in tieferen Lagen Glatteis die Straßen unpassierbar machte. Besonders die Verbindungsstraßen zwischen Kiedrich und Hausen vor der Höhe waren betroffen. Schulen schlossen teilweise, und der Deutsche Wetterdienst warnte vor einer der herausforderndsten Schneelagen der letzten Jahre. Die Kreisverwaltung rief zur Vorsicht im Verkehr auf, da Äste unter der Schneelast brachen und vereinzelt Stromausfälle auftraten.
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