Föhnsturm

Ein Föhnsturm ist ein meteorologisches Phänomen, bei dem starke, warme und trockene Winde über ein Gebirge hinwegwehen, meist in Verbindung mit dem sogenannten Föhn-Effekt. Er tritt besonders häufig in Gebirgsregionen wie den Alpen (z. B. Österreich, Südtirol) oder dem Schwarzwald auf und kann extreme Windgeschwindigkeiten erreichen. Hier eine detaillierte Erklärung:

Ein Föhnwind entsteht, wenn feuchte Luftmassen an der Luv-Seite eines Gebirges aufsteigen, abkühlen und dabei Wasser als Regen oder Schnee abgeben (orographischer Niederschlag). Auf der Lee-Seite sinkt die nun trockene Luft ab, erwärmt sich durch Kompression (adiabatische Erwärmung) und wird oft als starker Wind wahrgenommen.

Föhnsturm: Wenn dieses Phänomen mit hohen Windgeschwindigkeiten (oft über 70 km/h, bis hin zu Orkanstärke >118 km/h) einhergeht, spricht man von einem Föhnsturm.

Luv-Seite: Feuchte Luft (z. B. aus dem Mittelmeerraum) wird durch ein Tiefdrucksystem gegen ein Gebirge gedrückt, steigt auf und kühlt um etwa 0,6 °C pro 100 m ab (feuchte Adiabate). Wolkenbildung und Niederschlag entstehen.

Lee-Seite: Nach Überschreiten des Gipfels sinkt die Luft ab, erwärmt sich um etwa 1 °C pro 100 m (trockene Adiabate) und wird trockener, da die Feuchtigkeit ausgeregt ist.

Windverstärkung: Die absinkende Luft wird durch die Topografie beschleunigt, besonders in Tälern oder Engpässen, was zu stürmischen Böen führt.

Alpen: In Österreich ist der Föhnsturm ein bekanntes Phänomen. Am 10. Februar 2020 erreichten Böen in Tirol bis zu 150 km/h, was Bäume entwurzelte und Dächer beschädigte.

Ein Föhnsturm ist ein warmer, trockener Sturmwind, der durch den Föhn-Effekt über Gebirge hinweg entsteht und sowohl nützliche als auch gefährliche Folgen hat. In den Alpen ist er ein Klassiker, während er in flacheren Regionen wie dem Emsland kaum vorkommt.
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