Karlsruhe
Der Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg, eine Region zwischen Oberrhein und Schwarzwald, ist in den letzten Jahren immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht worden. Starkregen, Überschwemmungen, Stürme und Gewitter haben die Kommunen vor große Herausforderungen gestellt, mit erheblichen Schäden an Infrastruktur und Eigentum. Dieser Artikel blickt auf die bedeutendsten Unwetterereignisse der jüngsten Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Folgen.
Eines der dramatischsten Ereignisse der letzten Jahre ereignete sich am 13. August 2024. Nach einem heißen Tag mit Temperaturen von bis zu 36,3 °C in Waghäusel-Kirrlach – dem zweithöchsten Wert bundesweit – zog am Abend eine massive Unwetterfront über den nördlichen Landkreis Karlsruhe. Innerhalb weniger Stunden fielen extreme Niederschläge, die den Fluss Saalbach in Bretten, Bruchsal und Gondelsheim über die Ufer treten ließen. In Gondelsheim schnellte der Pegel von unter 10 Zentimetern auf über 2,70 Meter – ein Wert, der historische Hochwasserereignisse wie 2013 (2,23 Meter) übertraf.
Straßen standen bis zu einem halben Meter unter Wasser, Autos wurden weggespült, und Keller liefen voll. Die Feuerwehr verzeichnete über 1.000 Einsätze, die Polizei meldete 350 bis 400 Notrufe. Besonders betroffen waren die Bereiche um Bretten, Bruchsal und Gondelsheim, wo ein Feuerwehrsprecher von „absolutem Chaos“ sprach. In Karlsdorf-Neuthard wurden Sandsäcke am Saalbach-Entlastungskanal verbaut, um Wohngebiete zu schützen. Die Aufräumarbeiten dauerten Tage, und Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW waren an ihre Grenzen gebracht. Zwei Personen wurden leicht verletzt, doch Todesopfer blieben aus.
Am 21. Juni 2021 zog eine starke Gewitterfront über den Landkreis Karlsruhe, die vor allem den nördlichen Teil traf. Starkregen und Sturmböen führten zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern, insbesondere in Hambrücken und Linkenheim-Hochstetten. Die Feuerwehr-Leitstelle meldete rund 50 Einsätze in einer Nacht, die meisten wegen Wasser in Gebäuden oder umgestürzten Bäumen. Posts auf X beschrieben Blitze alle zwei bis drei Sekunden über Karlsruhe – ein Indikator für die Intensität des Unwetters.
Obwohl die Schäden im Vergleich zu 2024 moderat blieben, zeigte das Ereignis bereits die Anfälligkeit der Region für plötzliche Wetterextreme im Sommer. Der DWD hatte vorab gewarnt, doch die schnelle Entwicklung überforderte lokal die Abwehrkapazitäten.
Am 6. und 7. Februar 2022 brachte eine Unwetterfront mit Sturmböen und anhaltendem Regen den Landkreis Karlsruhe an seine Grenzen. Die Polizei meldete etwa 70 Einsätze, hauptsächlich wegen entwurzelter Bäume, umgewehter Verkehrsschilder und überfluteter Straßen, etwa in Pfinztal und Bretten. In Bretten war die Zufahrt zur Pferdeklinik durch Hochwasser unpassierbar, und im Industriegebiet standen Straßen unter Wasser. Die Schäden waren überschaubar, doch die Kombination aus Wind und Regen verdeutlichte die Vielschichtigkeit von Unwettergefahren.
Ein weiteres prägnantes Ereignis fand in der Nacht zum 1. Juni 2018 statt. Nach einer Hitzewelle zog ein heftiges Gewitter mit Starkregen, Hagel und Blitzen über den Landkreis. Im nordöstlichen Kraichgau, etwa in Menzingen und Neuenbürg, schoss das Wasser bis zu 80 Zentimeter hoch durch die Straßen. Die Feuerwehr kämpfte mit Sandsäcken gegen die Fluten, während auf der A8 bei Pforzheim-Ost Geröllmassen die Fahrbahn blockierten. In Neureut schlug ein Blitz in ein Haus ein, und Stromausfälle trafen mehrere Gemeinden. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis in den Morgen, doch größere Personenschäden blieben aus.
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