Korbach

Korbach, die Kreisstadt des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Nordhessen, hat in den vergangenen Jahren wiederholt die Wucht schwerer Unwetter zu spüren bekommen. Starkregen, Gewitterfronten, Hagel und Stürme haben die Stadt und ihre Bewohner vor großen Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel beleuchtet die markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit, ihre Auswirkungen und die Reaktionen der Gemeinschaft.

Eines der dramatischsten Ereignisse ereignete sich am 22. Juni 2023, als zwei Unwetterzellen über Korbach hinwegzogen. Am späten Nachmittag entluden sich heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel über der Stadt. Gegen 16:20 Uhr begann die Korbacher Feuerwehr mit Einsatzmaßnahmen, da Keller überfluteten und Straßen wie die Flechtdorfer Straße und der Ermighäuser Weg samt dem Contikreisel unter Wasser standen. Besonders gravierend war

die Situation an der Frankenberger Landstraße: Ein Lebensmittelgroßhandel wurde von zwei Schlammlawinen getroffen, die von einer benachbarten landwirtschaftlichen Fläche ausgelöst wurden. Zunächst fluteten die Massen Garagen und Lager, später drangen sie in die Verkaufsräume ein.

Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) arbeiteten stundenlang, um den Schlamm zu beseitigen, während die Straße zeitweise komplett gesperrt werden musste. Insgesamt wurden 23 Einsatzstellen abgearbeitet, darunter ein kleiner Brandeinsatz nach einem Blitzschlag und umgestürzte Bäume. Die Einsatzkräfte aus der Kernstadtwehr sowie den Ortsteilen Ober-Ense, Lengefeld, Lelbach, Nieder-Schleidern und Meineringhausen waren bis in die Nacht im Einsatz. Ein tragischer Vorfall überschattete den Tag: Ein 27-jähriger Fahrer verlor in einem Cabrio auf dem Weg nach Strothe die Kontrolle, als ihn der Platzregen überraschte, und verunglückte schwer.

Im Juli 2021, während der verheerenden Flutkatastrophe in Westdeutschland, blieb auch Korbach nicht verschont. Am 14. und 15. Juli führten extreme Regenfälle zu massiven Überschwemmungen im Landkreis. In Korbach meldete die Feuerwehr Dutzende Einsätze, da Keller voll liefen und Straßen wie die Korbacher Bahnhofstraße überflutet wurden. Die Wassermassen drangen teilweise von außen in Gebäude ein, oft durch fehlende Rückschlagsysteme oder verstopfte Abflüsse verschärft. Obwohl die Schäden in Korbach im Vergleich zu den katastrophalen Zuständen im Rheinland geringer waren, zeigte das Ereignis die Verwundbarkeit der Stadt gegenüber Starkregen.

Ein weiteres schweres Unwetter traf Korbach in der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 2024. Starkregen, Blitz und Donner begleiteten einen Gewittersturm, der die Kernstadtwehr über drei Stunden forderte. Ab zwei Uhr morgens wurden sieben Einsatzstellen abgearbeitet: Zwei Keller mussten leer gepumpt, verstopfte Gullys geöffnet und umgestürzte Bäume von Straßen entfernt werden. Die Einsatzkräfte stellten bis fünf Uhr morgens die Einsatzbereitschaft wieder her, während am Vormittag die Feuerwehr Rhena nachrücken musste. Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen prägten die Nacht, doch größere Schäden blieben aus.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"