Karfreitag

Karfreitag, ein Tag, der traditionell mit Besinnlichkeit und Ruhe verbunden ist, wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Unwettern überschattet. In Deutschland und den Nachbarregionen haben meteorologische Extreme an diesem Feiertag wiederholt für Aufsehen gesorgt. Dieser Artikel blickt auf markante Unwetterereignisse an Karfreitag aus der jüngsten Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen.

Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, etwa in Augsburg, wo umgestürzte Bäume den Verkehr blockierten. In Teilen des Schwarzwaldes kam es zu Stromausfällen, die Tausende Haushalte über Ostern hinweg ohne Elektrizität ließen. Besonders dramatisch war die Situation im Allgäu, wo ein kleinerer Erdrutsch eine Landstraße verschüttete. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer, doch die Schäden beliefen sich auf mehrere Hunderttausend Euro. Das Unwetter an diesem Karfreitag kontrastierte stark mit der sonst stillen Atmosphäre des Feiertags und zeigte, wie unberechenbar das Wetter auch im Frühjahr sein kann.

Am 2. April 2021 erlebte der Westen Deutschlands eine untypische Wetterlage für die Osterzeit. Eine Kaltfront, die vom Atlantik heranzog, brachte Gewitter, Starkregen und Hagel mit sich. Besonders Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren betroffen. In Köln meldete der DWD Windspitzen von 80 km/h sowie Hagelkörner mit Durchmessern von bis zu 2 Zentimetern. Innerhalb weniger Stunden verwandelten sich Straßen in Bäche, und die Kanalisation war vielerorts überfordert.

In Düsseldorf wurden Autos durch Hagelschlag beschädigt, und in Bonn löste ein Blitzschlag einen kleinen Brand in einem Wohnhaus aus, der jedoch schnell gelöscht wurde. Die Feuerwehren verzeichneten Hunderte Einsätze, meist wegen vollgelaufener Keller oder umgestürzter Bäume. Die Temperaturen fielen nach dem Frontdurchzug rapide von 18 °C auf unter 10 °C – ein Schock für die Natur, die sich gerade auf den Frühling eingestellt hatte. Dieses Ereignis verdeutlichte, wie schnell eine Kaltfront selbst im Frühjahr extreme Verhältnisse schaffen kann.

Am 19. April 2019 sorgte ein Tiefdruckgebiet über der Nordsee für ungewöhnlich stürmisches Wetter an Karfreitag, insbesondere in Norddeutschland. Schleswig-Holstein und Niedersachsen standen im Fokus, als Windböen mit bis zu 110 km/h über die Küste fegten. In Hamburg wurden Teile des Fischmarkts überschwemmt, nachdem eine Sturmflut den Pegel der Elbe über das übliche Maß hinaus ansteigen ließ. Der DWD sprach von einer „außergewöhnlichen Wetterlage für April“.

Die Küstenregionen meldeten Schäden an Deichen und Promenaden, während inland umgestürzte Bäume den Bahnverkehr zwischen Hamburg und Lübeck lahmlegten. In Kiel wurde eine Person leicht verletzt, als ein Ast auf ihr Auto fiel. Der Sturm brachte auch ungewöhnlich kühle Temperaturen mit sich – an der Küste sank das Thermometer auf knapp 5 °C, was den Frühling abrupt unterbrach. Für viele Norddeutsche war dieser Karfreitag ein Tag des Wetterschocks statt der erwarteten Osterstille.
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