Schneeglätte

Schneeglätte ist ein Begriff, der eine gefährliche Wetterbedingung beschreibt, bei der Schnee auf Oberflächen wie Straßen, Gehwegen oder Plätzen durch Druck oder Temperaturschwankungen zu einer glatten, rutschigen Schicht wird. Sie entsteht häufig, wenn bereits gefallener Schnee durch Fahrzeuge oder Fußgänger verdichtet wird, leicht antaut und anschließend wieder gefriert. Auch gefrierender Schneematsch kann Schneeglätte verursachen. Im Gegensatz zur Eisglätte, die durch das Gefrieren von Wasser (wie Pfützen) entsteht, ist Schneeglätte spezifisch auf die Umwandlung von Schnee zurückzuführen.

Die Bedeutung von Schneeglätte liegt vor allem in ihrer Unberechenbarkeit und den damit verbundenen Risiken. Sie stellt eine erhebliche Gefahr für den Verkehr dar, da sie oft schwer zu erkennen ist und die Haftung von Reifen oder Schuhen auf betroffenen Flächen drastisch reduziert. Besonders in Regionen mit wechselhaftem Winterwetter, wo Temperaturen um den Gefrierpunkt schwanken, kann Schneeglätte schnell entstehen und innerhalb kurzer Zeit zu chaotischen Zuständen führen. Neben Verkehrsbehinderungen erhöht sie auch das Unfallrisiko für Fußgänger und beeinträchtigt die Infrastruktur, etwa durch verspätete Rettungsdienste oder Lieferketten.
In den letzten Jahren hat Schneeglätte immer wieder für erhebliche Probleme gesorgt. Hier sind einige markante Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, die zeigen, wie sie ganze Regionen ins Chaos stürzen kann:

Anfang Januar 2025 traf ein Winterunwetter Teile Deutschlands mit heftigen Schneefällen und anschließender Schneeglätte. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen. Am 8. und 9. Januar sorgte eine Luftmassengrenze, bei der kalte Polarluft auf milde Atlantikluft traf, für starken Schneefall, der durch Verkehr und Temperaturschwankungen in eine gefährliche Schneeglätte überging. Autobahnen wie die A7 Richtung Göttingen mussten zeitweise gesperrt werden, da zahlreiche Fahrzeuge auf den glatten Fahrbahnen ins Rutschen gerieten. In Städten wie Berlin und Schwerin meldete die Polizei Dutzende Unfälle, darunter auch einen tödlichen Glätteunfall auf einer Bundesstraße. Der öffentliche Nahverkehr kam vielerorts zum Erliegen, und Rettungsdienste hatten Mühe, Unfallopfer zeitnah zu erreichen.
Mitte Dezember 2023 führte Schneeglätte im Schwarzwald und in Teilen Baden-Württembergs zu massiven Verkehrsproblemen. Nach einem Schneefall verdichtete sich der Schnee auf den Straßen durch den Berufsverkehr, und sinkende Temperaturen über Nacht verwandelten die Oberflächen in eine spiegelglatte Schicht. Auf der A81 zwischen Stuttgart und Singen blieben LKW an Steigungen stehen, was kilometerlange Staus verursachte. Die Polizei berichtete von über 50 Unfällen innerhalb weniger Stunden, viele davon mit Sachschaden, aber auch einige mit Verletzten. Der Winterdienst war überfordert, da die Schneeglätte schneller als erwartet auftrat und Streugut auf den glatten Flächen kaum haftete.
In den Alpen, insbesondere in Bayern und Österreich, führte Schneeglätte im Februar 2023 zu erheblichen Beeinträchtigungen. Nach einem Wochenende mit starkem Schneefall tauten die Temperaturen tagsüber leicht an, bevor sie nachts wieder unter den Gefrierpunkt fielen. Besonders in höheren Lagen wie am Tegernsee oder in Garmisch-Partenkirchen wurden Straßen durch verdichteten, erneut gefrorenen Schnee nahezu unpassierbar. Mehrere Ortschaften waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten, da Räumfahrzeuge selbst auf den glatten Straßen Probleme hatten. Touristen und Einheimische berichteten von Stürzen und Verletzungen auf vereisten Wegen, während die Lawinengefahr durch die instabilen Schneeverhältnisse zusätzlich stieg.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"