Schon seit einigen Tagen rechnen vor allem die beiden Mittelfristmodelle ECMWF und GFS wilde Hitzerekorde, welche auch uns in Deutschland betreffen könnten. Mit Absicht nutze ich das Wort “könnte” da die Wetterlage nach wie vor nicht sicher ist, zumindest was die extremen Temperaturen von bis zu 42 Grad angehen.
Was wir jetzt auf jeden Fall schon wissen, dass es ab Mitte nächster Woche wieder heiß wird. Auch eine Hitzewelle wird anstehen, welche per Definition bei mindestens 3 Tagen in Folge am Tag über 30 Grad bringen muss und in den Nächten die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt. Einige werden sich denken, Mensch es ist doch Sommer, da kann es schon mal heiß werden. Prinzipiell ist diese Aussage richtig. ABER! Temperaturen von 36 bis 40 Grad in Deutschland sind möglich, aber eher nicht die Regel. Deshalb wird die Hitze oftmals unterschätzt, vor allem was unseren Organismus angeht. Schauen wir nun auf die Entwicklung der Wetterlage und was uns erwarten kann.
Sie sehen auf dieser Karte die Platzierungen der Tiefs und Hochdruckgebiete, welche in dieser Konstellation für diese doch außergewöhnliche Wetterlage verantwortlich sein wird. Dabei spielt das Tief, welches sich bei Portugal befindet, eine tragende Rolle. Dies schaufelt die heiße Luft nach Mitteleuropa und eben auch nach Deutschland. Dabei ist zu beachten, dass nicht ganz Deutschland von den extremen Temperaturen betroffen sein wird. Dafür ist die Tiefdruckzone über Nordeuropa verantwortlich, welche gegen die heißen Luftmassen drückt. Zum Vergleich, die Luftmassen der Tiefdruckzone über Nordeuropa ist deutlich milder. Und genau hier liegt der Punkt. Bis jetzt ist noch nicht wirklich klar, inwieweit die kühle Luftmasse aus dem Norden nach Süden vorankommt. Wegen dieser Unsicherheit rechnen die Modelle nach wie vor unterschiedliche Temperatur-Verläufe.
Extreme Hitze ab nächsten Sonntag?
Bevor ich jetzt weiter auf die möglichen extremen Temperaturen eingehe, sollte sich jeder bewusst sein, dass noch 7 Tage ins Land gehen bis zum kommenden Sonntag, deshalb ist es durchaus möglich, dass die Wettermodelle noch mehrere Änderungen an deren Berechnungen vornehmen. Dennoch ist der Trend vorhanden, welcher auf eine hochsommerliche bis heiße Wetter-Periode hinsteuert.
Zum Vergleich die beiden Modelle GFS und ECMWF, beide Wettermodelle sehen derzeit einen Vorstoß sehr heißer Luftmassen aus Südwesten wobei das GFS mittlerweile Temperaturen bis 42 Grad auf dem Schirm hat. Das ECMWF ist derzeit noch etwas zurückhaltender. Von der aktuellen Ausgangslage würden im Westen im Südwesten und in der Mitte die höchsten Temperaturen erreicht werden. Nachts würde es kaum noch unter 20 Grad werden. Im Norden von Deutschland wird es wohl nicht ganz so heiß werden, aber auch dort Temperaturen bis 30 Grad, was für die Nordlichter auch eine Herausforderung darstellt.
Wie lange kann diese extreme Hitzewelle andauern?
Nun, darüber streiten die Geister. Wobei wir hier klar trennen müssen zwischen heiß und sehr heiß. Wie ich oben schon schrieb, beginnt eine Hitzewelle ab 30 Grad deshalb können wir ab dem jetzigen Stand davon ausgehen, dass es ab Freitag bis zum Sonntag zunächst sehr heiß wird. Dazu habe ich Vergleiche der Temperaturen mitgebracht.
Diese beiden Grafiken zeigen den aktuellen Wettertrend für Karlsruhe und Frankfurt am Main. Dieser Trend beruht auf den Daten des ECMWF Modells. Schon ab Dienstag geht es steil Bergauf mit den Temperaturen. Südwesten wird es durchweg über 30 Grad geben. Dies liegt dran, dass die heiße Luftmasse im Südwesten eher präsent ist wie in der Mitte des Landes. Bis zum Sonntag werden in Karlsruhe aktuell 38 Grad berechnet. In Frankfurt am Main ist die Wetterlage weiterhin unsicher, weil die Modelle eben noch uneinig sind, inwieweit und vor allem wann, die heiße Luft bis in die Mitte des Landes vordringt. Dies hat wie eingangs erwähnt mit den Tiefs über Skandinavien zu tun. Aber auch in Frankfurt haben die Wettermodelle bis zu 39 Grad auf dem Schirm.
Waldbrandgefahr und Niederschlag
Zum Thema Niederschlag gibt es leider nicht viel zu berichten. In den kommenden 10 Tagen wird wenig bis kein Regen über Deutschland fallen. Die größte Wahrscheinlichkeit für etwas Regen liegt am Alpenrand. Ansonsten bleibt es knochentrocken im Land. Da sind wir gleich beim nächsten Thema.
Die Waldbrandgefahr wird in den kommenden Tagen weiter ansteigen, in einigen Regionen wird die höchste Waldbrandgefahrenstufe erwartet. Deshalb mein Appell an alle welche gerne in den Wald gehen, vermeiden Sie Zündquellen, dazu gehören neben Zigarettenkippen ebenfalls das Befahren des Waldes mit Autos. Der heiße Katalysator kann ebenfalls Brände auslösen. Vermeiden Sie grundsätzlich offenes Feuer.
Fazit: Der Sommer kommt in großen Schritten zurück, nach derzeitigem Stand, steht Deutschland vor einer großen Hitzewelle welche mehrere Tage am Stück über 30 Grad bringt. Wie lange die Hitze bleibt und vor allem wie extrem die Hitze wird, dass kann man bis dato noch nicht sagen.
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