Orkanböen

Orkanböen Windgeschwindigkeiten ab 118 km/h (ab Windstärke 12 auf der Beaufort-Skala) gehören zu den beeindruckendsten und zugleich zerstörerischsten Naturphänomenen. Sie treten häufig im Rahmen von Sturmtiefs auf und können in Deutschland erhebliche Schäden anrichten: umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, Stromausfälle und Verkehrschaos sind nur einige der Folgen. Dieser Artikel beleuchtet die Auswirkungen von Orkanböen und nennt markante Beispiele aus Deutschland der letzten Jahre.
Orkan „Kyrill“ (Januar 2007)
„Kyrill“ war einer der verheerendsten Stürme der deutschen Geschichte. Am 18. und 19. Januar 2007 fegte er mit Böen von bis zu 225 km/h (gemessen auf dem Brocken) über das Land. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern. Insgesamt starben 13 Menschen, etwa durch umstürzende Bäume oder Verkehrsunfälle. Die Deutsche Bahn stellte den Fernverkehr komplett ein ein Novum. Schäden in Höhe von etwa 4,7 Milliarden Euro entstanden, und Millionen Haushalte waren ohne Strom. Wälder wie der Reinhardswald verloren Tausende Bäume, was die Forstwirtschaft nachhaltig belastete.
Orkan „Xaver“ (Dezember 2013)
Am 5. und 6. Dezember 2013 brachte „Xaver“ Orkanböen von bis zu 140 km/h, insbesondere an der Nordseeküste. In Hamburg erreichte die Sturmflut einen Pegel von 6,09 Metern über dem mittleren Hochwasser – eine der höchsten jemals gemessenen Werte. Der Fischmarkt stand unter Wasser, und der Fährverkehr zu den Nordseeinseln war eingestellt. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden Deiche stark beansprucht. „Xaver“ forderte sieben Menschenleben in Deutschland, und die Schäden beliefen sich auf Hunderte Millionen Euro.
  • Sturmtief „Zeynep“ (Februar 2022)
    Am 18. und 19. Februar 2022 fegte „Zeynep“ über Deutschland und erreichte Orkanstärke mit Böen von bis zu 153 km/h (gemessen auf dem Feldberg im Schwarzwald). Besonders Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen waren betroffen. Sieben Menschen starben, etwa durch umstürzende Bäume oder Verkehrsunfälle. Die Deutsche Bahn stellte erneut den Fernverkehr ein, und über 1.000 Flüge wurden gestrichen. In Köln stürzte ein Sendemast um, und Millionen Haushalte verloren den Strom. Die Schäden wurden auf etwa 1,5 Milliarden Euro geschätzt.
  • Sturmtief „Ylenia“ (Februar 2022)
    Nur zwei Tage vor „Zeynep“, am 16. und 17. Februar 2022, traf „Ylenia“ Deutschland mit Böen von bis zu 152 km/h (gemessen auf dem Brocken). Besonders der Norden und Westen waren betroffen. Umgestürzte Bäume blockierten Autobahnen wie die A1, und in Hamburg wurde der Hafenbetrieb eingeschränkt. „Ylenia“ leitete eine ungewöhnliche Sturmserie ein, die Deutschland in Atem hielt. Die Schäden lagen im hohen dreistelligen Millionenbereich.
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