Norwegen, bislang nicht erholt von den Auswirkungen des Winterorkans MARGRIT – einer der heftigsten Stürme der vergangenen drei Jahrzehnte – sieht sich bereits der nächsten ernsten Herausforderung ausgesetzt. Sturmtief NADINE zieht mit mächtigen Windböen heran und wird voraussichtlich im Laufe des Tages auf das Festland treffen.
Im Vergleich zu MARGRIT, der mit Windspitzen von über 200 km/h verheerende Schäden verursachte, werden die Böen von NADINE etwas sanfter ausfallen, doch mit prognostizierten Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h sind sie immer noch gefährlich. Orkanstärke wird insbesondere nördlich von Trondheim erwartet, wo Windgeschwindigkeiten von über 140 km/h möglich sind.
Der vorangegangene Orkan MARGRIT hat speziell in den Provinzen Trøndelag, Nordland und Vestland schwer gewütet. Hauptsächlich waren Schäden an Gebäuden zu verzeichnen, dazu kam es vielerorts zu Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen. Schulen mussten den Unterricht einstellen, der Betrieb von Zügen, Flügen und Fähren wurde eingestellt, und einige Hauptverkehrswege waren komplett gesperrt.
Zu einem möglichen neuen Wind-Rekord kam es in Kvaløyfjellet. Hier wurde in der Nacht zu Donnerstag die höchste durchschnittliche Windgeschwindigkeit, die jemals in Norwegen gemessen wurde, mit bemerkenswerten 195,84 km/h registriert.
Die Bewohner und Behörden Norwegens wappnen sich nun für Sturmtief NADINE. Die Erfahrung des vorherigen Sturmtiefs soll dabei helfen, effektive Vorbereitungen zu treffen und die potenziellen Schäden zu minimieren. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und die Bevölkerung wird aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und die Wetterberichte aufmerksam zu verfolgen.
Norwegen erlebt erneut extreme Wetterbedingungen mit dem Auftreten einer weiteren “Bombogenese”
Bombogenese ist ein Begriff aus der Meteorologie und bezeichnet einen raschen Abfall des atmosphärischen Drucks in einem Tiefdruckgebiet, der innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Millibar (hPa) sinkt. Dieser Vorgang führt zur intensiven Verstärkung des Tiefdrucksystems und ist oft mit extremen Wetterbedingungen wie starken Winden, heftigem Niederschlag und im Winter mit Schneestürmen verbunden. Der Prozess wird umgangssprachlich auch als “Wetterbombe” bezeichnet, da er sich rasant entwickelt und starken Einfluss auf das Wettergeschehen hat, vergleichbar mit der plötzlichen Wirkung einer Explosion.