Eine Warmfront hat bereits heute verbreitet Regen gebracht und sorgt für milde Temperaturen. Doch eine anstehende Sturmlage lässt den Deutschen Wetterdienst (DWD) aufmerksam werden. In der Nacht zum Freitag erwartet uns ein rasch zunehmendes Randtief, das in Verbindung mit Orkantief Wencke über die Nordsee und Dänemark hinweg nach Norwegen zieht. Das bedeutet nicht nur eine deutliche Abkühlung hinter der zugehörigen Kaltfront, sondern vor allem vielerorts stürmischen Wind, der an der Nordsee sogar in Orkanböen übergeht.

Experten des DWD sind sich einig, dass die Hauptgefahr starker Winde zwischen 22.00 Uhr und 3.00 Uhr nachts zu erwarten ist. Die Wettermodelle prognostizieren für heute Abend weiterhin dichte Wolken, und im Süden ist mit anhaltendem Regen zu rechnen. Nach Westen hin sind teils kräftige Regenschauer möglich, lokal könnte es sogar zu Gewittern kommen. Bestimmte Regionen, wie die Weststaulagen und der Schwarzwald, könnten aufgrund der Regenmengen Warnstufen erreichen, während die Temperaturen ungewöhnlich mild bleiben.
Mit einsetzendem Sturm wird besonders der Westen und die Mittelgebirge sowie die Nordsee, starke Böen erleben. Im Laufe der Nacht sind dann im Westen kräftige Regenschauer und mögliche Gewitter, insbesondere im Westen und Nordwesten, zu erwarten. Die zweite Nachthälfte wird ebenso im Nordosten von teils schweren Sturmböen betroffen sein, und an der Nordsee sind Orkanböen vorhergesagt, die in den Nordfriesischen Inseln in den frühen Morgenstunden sogar als schwerer Orkan mit Spitzenböen von über 150 km/h auftreten können. In der Südhälfte sind einzelne Sturmböen möglich.

Nachts lässt der Wind in Schleswig-Holstein nach, dort können dennoch stärkere Schauer, lokal mit Graupel, auftreten. Gegen morgen wird von Westen her eine Verringerung der Schaueraktivität sowie Auflockerungen erwartet.
Die DWD-Warnung bezieht sich auf Dauerregen und Orkanböen, vornehmlich im Nordwesten, wo neben schweren Sturmböen auch orkanartige Böen bis 110 km/h auftreten können. An der Nordseeküste und auf den Inseln kann die Windgeschwindigkeit zeitweise bis zu extremen 150 km/h erreichen, was die Stärke eines extremen Orkans darstellt. Auch in exponierten Gipfellagen sind solch extreme Böen möglich, auf dem Brocken beispielsweise ebenfalls bis zu 150 km/h.
Mit dem zunehmenden Südwestwind in der Nacht – abgesehen vom Südosten – sind starke bis stürmische Böen zu erwarten, die im Nordwesten und Norden sowie im Bergland Sturmböen oder schwere Sturmböen erreichen können.
Neben den orkanartigen Winden warnt der Deutsche Wetterdienst auch vor einer möglichen Sturmflut an der Nordsee, die infolge der extremen Windverhältnisse und der hohen Wellen entstehen könnte. Küstenbewohner und Besucher werden gebeten, extreme Vorsicht walten zu lassen und die Wetterentwicklung aufmerksam zu verfolgen.