
Am Donnerstag wieder warm? Das sind die Gründe.
Die Wetterlage bleibt indirekt in ganz Deutschland spannend. Federführend ist hierbei jedoch nicht die Tatsache für mögliche Unwetter, sondern der ständige Trend von einer kalten in eine warme Phase und dies umkehrt. Das schlägt nicht nur dem Menschen auf den Organismus, sondern auch die Natur ist zunehmend verwirrt. Wo die Gründe von diesem ständigen Auf und Ab liegen, erkläre ich Ihnen in diesem Beitrag.
In der vergangenen Nacht wurde in vielen Landeisteilen der erste Frost gemessen, sogar Schnee auf dem Fichtelberg ist gefallen. Heute beruhigt sich die Wetterlage weitgehend. Dies liegt an einem Hoch mit dem Namen Verena, welches derzeit über Mitteleuropa gastiert. Die Zufuhr von polarer Luft bleibt jedoch bestehen, deshalb bleibt es für diese Jahreszeit mit 5 bis 12 Grad normal temperiert. Niederschlag fällt nur selten.
Tief Viktor und dessen Auswirkungen auf unser Wetter.
Wir kämpfen schon eine ganze Weile mit einer Luftmassengrenze über Europa, welche die warme von der kalten Luft trennt. Während wir aktuell auf der kühlen Seite stehen, ist das Tief über dem Atlantik ab Donnerstag zu sehen, welches die Temperaturen wieder nach oben treibt.

Diese Luftdruckkarte zeigt die aktuelle Berechnung des ECMWF für den kommenden Donnerstag. Wie Sie sehen können, schaufelt ein Hoch über Skandinavien weiterhin Luftmassen aus dem Osten in die nördlichen Bundesländer. Im Süden hingegen kommt ein Tief mit dem Namen Viktor vom Atlantik zu tragen, welche an dessen Südflanke erneut mäßig warme Luftmassen nach Deutschland tragen. Dabei wird es zudem nasser.

Hier kann man anhand der Temperaturkarte gut erkennen, welche Temperaturunterschiede am Donnerstag über Deutschland herrschen. Während im Norden und Nordosten von Deutschland kaum 10 Grad auf dem Programm stehen, sind bei uns in Hessen bis 18 Grad möglich. Im Südwesten sogar 20 Grad.

Spitzenwerte am Donnerstag in Frankfurt am Main.
Der aktuelle Trend für die kommenden 14 Tage zeigen ein ständiges Auf und Ab bei den Temperaturen. Am kommenden Mittwoch machen sich die ersten Wolken breit, es wird aber kaum Niederschlag geben. In der Nacht zum Donnerstag verdichten sich die Wolken und Regen setzt ein. Dabei wird es spürbar wärmer. Am Freitag folgt eine weitere Kaltfront und es geht schlagartig wieder in den Keller mit den Werten.
Wettermodelle mit großen Unterschieden zwischen milden Temperaturen und Schneefall.
Das ECMWF und das GFS haben derzeit zwei Varianten der Wetterlage in den nächsten Tagen auf Lager, welche unterschiedlicher nicht sein können. Das schauen wir uns jetzt an den Grafiken an.

Diese Temperaturkarte ist auf der Basis des ECMWF Wettermodell erstellt. Es zeigt den 23. Oktober 2023. Wie Sie sehen können, ist es meist sehr mild mit Temperaturen über 15 Grad. Dies liegt daran, dass dieses Modell weiter mit einer Westlage spekuliert und somit sehr milde Luft vom Atlantik nach Deutschland getragen wird. ABER! Es gibt auch noch eine kalte Variante, welche ich Ihnen jetzt zeige.

Das US-Modell GFS sieht am selben Tag eine völlig andere Wetterlage. Hier wird eine Ostwetterlage simuliert, welche die Temperaturen tagsüber nicht über 2 Grad ansteigen lassen. Dazu bildet sich eine Kaltluftblase über der Mittel des Landes, wo sogar Schneefall simuliert wird.
Im Laufe der Woche kommt mit einem Tief über Westeuropa wieder mildere Luft in den Südwesten. Gleichzeitig etabliert sich ein Hoch über Skandinavien. Damit wird eine Luftmassengrenze bei uns immer wahrscheinlicher und es können sich große Gegensätze aufbauen. Auch Schnee könnte ein Thema werden.
Quelle Kachelmannwetter

Hier sieht man die simulierten Neuschneemengen des GFS in den kommenden 10 Tagen. Je mehr man in den Osten gelangt, desto kälter wird es. Ein kleines Tief würde in Verbindung mit der kalten Luft aus dem Osten für Schneefall sorgen. Das ECMWF will von all dem nichts wissen und bleibt weiterhin auf der milden Schiene.
Fazit: Es bleibt nach wie vor spannend bei der Entwicklung der Wetterlage. Milder Oktober oder doch kalt und womöglich Schneefall? All diese Fragen werden sich in den kommenden Tagen beantworten lassen, bis dahin bleibt es reine Spekulation.