Schlagzeilen

Bedrohliche Trockenheit über Hessen. Kein Regen in Sicht.

Die Wettermodelle lassen derzeit nichts Gutes erahnen in Sachen Niederschlag über Hessen. Nachdem schon in den vergangenen Wochen in Hessen deutlich weniger Regen vom Himmel gefallen ist, als erwartet, ist auch in naher Zukunft kein nennenswerter Niederschlag zu erwarten. Neben der Natur, welche unter der Dürre leidet, müssen auch wir als Mensch darüber nachdenken in den kommenden Tagen und Monaten Wasser zu sparen.

Einige Landkreise und Kommunen reagieren auf die Wassernot

In Kronberg und Königstein wurde schon vor Wochen vor zu hohem Wasserverbrauch gewarnt. Im Vogelsberg und dem Main-Kinzig-Kreis darf kein Wasser mehr aus Flüssen, Bächen und Seen entnommen werden. Stadt und Landkreis Kassel verbieten die Wasserentnahme aus Bächen ab Samstag, 25. Juni. Das Regierungspräsidium Darmstadt bat die Bewohner des Main-Taunus-Kreises, der Landeshauptstadt Wiesbaden, des Rheingau-Taunus-Kreises und des Hochtaunuskreises darum, bei Niedrigwasser kein Wasser aus Bächen und Flüssen zu entnehmen. Die Landesregierung denkt darüber nach, den “Wasserpfennig” wieder einzuführen – allerdings als “Wassercent”.  

Quelle Hessenschau.

Hochdruckgebiet bremst Niederschläge aus

Warum gibt es derzeit so wenig Regen? Aktuell sitzt ein Betonhoch mit dem Namen Hartmut über Mitteleuropa fest. Dieses Hoch bremst die Tiefdruckgebiete derzeit aus, deshalb ist auch in den kommenden 10 Tage kein Niederschlag für Hessen in Sicht.

Artikelbild:Bedrohliche Trockenheit über Hessen. Kein Regen in Sicht.
ECMWF Wettermodell mit der Berechnung der Niederschläge in den kommenden 10 Tage über Hessen

Die Karte zeigt die aktuelle Modellrechnung der akkumulierten Niederschläge über Hessen in den kommenden 10 Tagen. Leider, muss man sagen, dass vor allem in Hessen die Prognosen mehr als schlecht stehen. Man kann zum jetzigem Zeitpunkt davon ausgehen, dass die Dürre sich in den kommenden Tagen dramatisch steigern wird. Selbst 2 bis 5 Liter Regen würden daran bedauerlicherweise nichts ändern. Um den Wasserhaushalt wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen, müsste es mindestens 4 Tage am Stück regnen.

Eigentlich will sich ja niemand über heißes Wetter, viel Sonnenschein und wenig Regen beschweren – in Deutschland wird das aber gerade – mal wieder- zum Problem. Dürre in Deutschland – was wir lange nur aus anderen Ländern kannten, bringt der Klimawandel auch nach Deutschland. Wie auch in den letzten Jahren sind die Böden völlig ausgetrocknet. Die Gemeinden sind alarmiert und rufen zum Wassersparen auf – in manch einem Ort wurde sogar der Trinkwassernotstand ausgerufen. Wie schlimm ist es wirklich und was kommt noch auf uns zu?

Kaum Niederschlag im Juni 2022 in Mittelhessen

Artikelbild:Bedrohliche Trockenheit über Hessen. Kein Regen in Sicht.
Niederschläge im Juni 2022 Wetterstation Altenstadt

Als Beispiel die Tabelle der Niederschläge im Juni 2022 in Altenstadt, Landkreis Wetterau. Es gab im Juni insgesamt nur 4 Regentage, davon nur einer mit 17 mm Niederschlag. Das ist deutlich zu wenig für den Juni.

Jeder ist betroffen: Tipps zum Wassersparen

Besser duschen als baden – und beim Einseifen das Wasser abstellen. Nur wenn Sie ein “Genussduscher” sind und auch mal 20 Minuten unter der Dusche stehen, wird ein Bad irgendwann wieder sparsamer für die Umwelt.

  1. Nutzen Sie bei der Toilettenspülung die Stopp-Taste.
  2. Nutzen Sie beim Geschirrspüler und der Waschmaschine das Ökoprogramm.
  3. Beladen Sie Spül- und Waschmaschine immer voll.
  4. Verzichten Sie auf den Pool im Garten.
  5. Waschen Sie das Auto nicht in der Waschanlage. Waschen Sie das Auto am besten gar nicht.
  6. Verzichten Sie auf das Sprengen des Rasens
  7. Den Rasen nicht zu oft mähen

Fazit: Aus meteorologischer Sicht müssen wir davon ausgehen, dass wir mindestens 7 Tage ohne Niederschlag über Hessen auskommen müssen. Eine Änderung der Großwetterlage ist derzeit nicht in Sicht. Beachten Sie die hohe Waldbrandgefahr in Hessen.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte… More »
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