Heute zeigt sich über Deutschland ein Frontensystem, dessen Kaltfront kühlere Luft im Norden von heißer bis sehr heißer Luft im Süden trennt. Das Frontensystem gehört zu Tiefdruckgebieten, die sich von Nordrussland über Mitteleuropa bis Südwesteuropa ziehen.
Das Tief über der Biskaya lenkt im Zusammenspiel mit einem Hoch über Südosteuropa sehr heiße Luft nach Deutschland, während die Rückseiten der anderen Tiefs kalte Luftmassen südwärts schicken. Auch dem Ostatlantik zeigt sich zudem ein mächtiges Hoch, was ebenfalls Kaltluft bis weit nach Süden lenkt.
Die Bodentiefs werden von Höhentiefs gestützt durch die Hebungsimpulse und dem daraus resuktierenden Druckabfall. Die Höhentiefs werden von einem kräftigen Starkwindband umrahmt. Dabei zeigt sich ein Jetstreak über den baltischen Staaten.
Im Bereich der Kaltfront, wo die kühlere Luft auf die heiße Luft trifft, können sich lokale heftige Schauer und Gewitter ausbilden, mit der Gefahr unwetterartiger Entwicklungen und in der Nacht zu Montag ziehen aus Frankreich weitere teils heftige Gewitter ins Land.
Warnlagebericht : Diskussion
Die Wettermodelle zeigen im Vorfeld der Kaltfront, wie auch im Süden hohe Energiewerte mit 800 bis 2000 j/kg in einer potentiellen instabilen Luftmasse mit KO-Indizen von -6 bis -16 K. Diese potentielle Instabilität kann durch Hebungsprozesse in Labilität umgewandelt werden und bei ausgelöster Feuchtkonvektion kann auch noch kinetische Energie von bis zu 800 j/kg greifen.
In den hochaufgelösten Modellen zeigt sich im Vorfeld der Kaltfront der Supercell Komposit Parameter mit einem Wert von 3 bis 5 erhöht, was uns einen Hinweis geben kann, dass organisierte Strukturen wie Superzellen nicht ausgeschlossen sind. Dabei zeigt sich eine hoch reichende vertikale Windscherung von bis zu 20 m/s, was ebenfalls dem Schwellenwert für mögliche Superzellen entspricht.
Punktuell zeigt sich auch die bodennahe Scherung stark erhöht mit 10 bis 30 m/s wobei einerseits rotierende Aufwinde möglich werden, allerdings die Scherung auch zu stark sein kann und die Aufwinde regelrecht zerreißt. Dadurch kommt vom signifikanten Tornadoindex auch keine Reaktion und es gibt keinerlei Signale für mögliche signifikante Tornados.
Allerdings zeigt sich der Energy Helizity Index auffällig, wodurch mögliche Tornados nicht ganz ausgeschlossen werden können. Allerdings scheint das Hauptaugenmerk auf andere signifikante Wettererscheinungen zu liegen.
Es zeigt sich ein sehr hoher Gehalt an niederschlagbaren Wassers von 30 bis 45 mm was ein deutlicher Hinweis auf Starkregenereignisse ist und durch hohe Energiewerte und der damit verbundenen starken Aufwinde, kann es zu größerem Hagel kommen. Vor allem nach Süden hin zeigt sich der Delta Theta E erhöht was ein Risiko für mögliche Microburst ( Gewitterfallböe ) spricht.
Warnlagebericht : Bewertung
Vor allem bei lokalen Ereignissen ist es schwer, detailierte Infos auszugeben. Es kann nur auf das mögliche Potential spekuliert werden. Vor allem in der Nacht und zu den frühen Morgenstunden sind größere Systeme möglich mit einer erhöhten Unwettergefahr.