Blutregen

Blutregen ist ein seltenes meteorologisches Phänomen, bei dem Regenwasser eine rötliche oder bräunliche Färbung annimmt. Der Begriff klingt dramatisch, hat aber eine natürliche Erklärung und hat nichts mit tatsächlichem Blut zu tun. Hier ist, was dahintersteckt: 

Blutregen entsteht, wenn Winde feinen Staub oder Sandpartikel aus Wüstenregionen – oft aus der Sahara in Nordafrika – in die Atmosphäre tragen. Diese Partikel bestehen häufig aus Eisenoxiden (z. B. Hämatit), die dem Staub eine rötliche Farbe verleihen. Wenn dieser Staub in eine Regenwolke gelangt, wird er von den Wassertropfen eingefangen und fällt schließlich als gefärbter Regen zur Erde. In Europa tritt das Phänomen besonders auf, wenn starke Winde wie der Scirocco den Saharastaub über das Mittelmeer bis nach Mitteleuropa transportieren.

Der Regen selbst kann rot, orange oder bräunlich wirken, je nach Staubkonzentration. Oft bleibt nach dem Verdunsten des Wassers ein feiner roter Film auf Oberflächen wie Autos, Fenstern oder Straßen zurück. In manchen Fällen ist die Färbung so schwach, dass sie erst nach dem Trocknen sichtbar wird.
Juli 2001: In Süddeutschland, einschließlich Bayern, wurde Blutregen beobachtet, als Saharastaub mit einer Regenfront über die Alpen zog. Autos waren danach oft rot gesprenkelt.
März 2023: Teile Norddeutschlands meldeten rötlichen Regen, verbunden mit starken Südwestwinden, die Staub aus Nordafrika mitbrachten.
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