+++ Warnlagebericht für den 04. August 2022 +++
Die Stufe 2 wird ausgegeben, wegen des Risikos lokaler Schwergewitter mit heftigem Starkregen, Hagelschlag und schweren Sturmböen ! Lokal ist ein Downburst oder auch ein Tornado nicht auszuschliessen !
Die Stufe 1 wird ausgegeben, wegen des Risikos starker Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und kleinkörnigem Hagel !
Sonderwarninformation : Es ist heute eine hohe bis sehr hohe Hitzebelastung zu rechnen ! Vor allem am Oberrhein können die Temperaturen die 40 Grad erreichen aber auch so werden Temperaturen von 30 bis 39 Grad erreicht ! Zudem herrscht eine hohe bis extrem hohe Waldbrandgefahr !
Warnlagebericht Synoptische Übersicht
Das Deutschlandwetter wird heute von einer Tiefdruckzone, die sich vom Nordmeer bis zur iberischen Halbinsel zieht beeinflusst. Der Osten und Südosten liegt jedoch im Einfluss des Hochs Normen. In der Tiefdruckzone ist ein Frontensystem eingebettet, in dessen Vorfeld ein Konvergenz gerechnet wird. Hinter der Kaltfront zeigt sich die Achse eines Troges. Die daraus resultierende Hebung und der Druckabfall wirkt sich auch auf unser Wetter aus. Dadurch kann die Schauer- und Gewitterbildung gestützt werden und es zeigt sich eine kräftigere Höhenströmung. Durch diese Höhenströmung kann es zu vertikaler hochreichender Windscherung kommen.
Sonst wird zwischen den Ausläufern von Hoch Normen und der Tiefdruckzone sehr heiße Luft zu uns geführt. Diese lässt die Tageshöchsttemperaturen auf deutlich über 30 Grad steigen und selbst die 40 Grad sind heute besonders im Südwesten nicht auszuschliessen. Hinter der Trogachse zeigt sich ein ausgedehntes Hoch auf dessen Ostflanke deutlich kühlere Luft südwärts gelenkt wird und diese kühle Luftmasse wird dann auch Deutschland erreichen und die große Hitze erstmal beenden.
Warnlagebericht Diskussion
Die Wettermodelle rechnen ziemlich einheitlich heute einzelne kräftige Gewitter von Rheinland Pfalz bis Schleswig Holstein. Dabei zeigt die Luftmasse einen hohen Gehalt an niederschlagbaren Wassers von 30 bis 40 mm. Durch die zunehmende Windgeschwindigkeit in der Höhe, ist eine hochreichende Scherung von 10 – 15 m/s möglich und die Storm Relative Helizity zeigt sich mit bis zu 250 m²/s² erhöht und so gibt es Signale für mögliche organisierte Konvektion und rotierende Aufwinde. Dadurch kann eine Superzelle nicht ausgeschlossen werden. Zudem rechnen die Wettermodelle teils hohe Energiemengen von 500 bis 2000 j/kg und bei ausgelösster Feuchtkonvektion ( Schauer / Gewitter ) kann kinetischen Energie einbezogen werden in einem Wertebereich von 200 bis 800 j/kg.
Vor allem zwischen der Konvergenz und der Kaltfront zeigen sich auch der Energy Helizity Index und der Supercell Composit Parameter erhöht, was ebenfalls ein Hinweis für mögliche organisierte Konvektion ist. Durch die hohe Energiemenge und daraus resultierenden starken Aufwinden kann sich auch größerer Hagel entwickeln.
In der Nacht zu Freitag rechnen die Modelle einen möglichen größeren Cluster der über Belgien NRW erreichen könnte und heftigen Starkregen, Hagel und Sturmböen bringen könnte. Es gibt in den gerechneten Gewittergebieten auch leicht erhöhte Risiken für mögliche Downburst / Microburst und durch die mögliche vertikale Windscherung und möglichen rotierenden Aufwinden ist ein Tornado nicht auszuschliessen auch wenn das Risiko gering sein sollte.
Warnlagebericht : Bewertung
Im großen und ganzen, rechnen die Modelle recht ähnlich. Unterschiede gibt es, wie üblich, bei der Anzahl der möglichen Gewitter aber auch bei der Intensität und dem möglichen örtlichen Auftreten. Es zeichnet sich aber ein Gebiet zwischen Rheinland / Pfalz, dem Saarland über NRW bis Niedersachsen und Schleswig Holstein als Risikogebiet ab. Ob Gewitter auch Hessen und Baden Württemberg wie auch Sachsen Anhalt erreichen ist noch völlig offen. Weitere mögliche kräftige Gewitter können zudem in den Alpen auftreten.