
Warnlagebericht: Gewitter, Starkregen über Deutschland.
Deutschland befindet sich auch heute am Rande eines beständigen Hochdruckgebietes, das sich von Schottland bis zum Nordmeer erstreckt. Westlich von Portugal befindet sich der Gegenspieler des Hochs, ein kräftiges hochreichendes Tief.
Ein weiteres Höhentief befindet sich über Südwestdeutschland und sorgt für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Somit findet sich in der Höhe kältere Luft, wodurch es zu einer deutlichen vertikalen Temperaturabnahme kommt, dem sogenannten Delta T. Ein weiteren Antrieb kommt durch unterschiedliche Luftströme, die über Deutschland zusammen fließen. Dadurch wird zusätzliche Hebung ausgelöst.
Warnlagebericht Diskussion
Die Vorhersagesondenaufstiege zeigen besonders im Südwesten und Süden des Landes eine hohe Wahrscheinlichkeit für Schwergewitter. So zeigt sich ein TT-Index von 57 und eine deutliche Labilität mit einem Lifted Index von -3 bis -6 K und einem KO-Index von -4 bis -8 K. Außerdem zeigen die Modelle eine mögliche für Gewitter verfügbare Energie Cape von 500 bis 1000 j/kg. Zudem zeigt sich ein Delta T von -25 bis -27 Grad, wodurch sich ebenfalls eine Labilität aufbaut. Vor allem im Bereich der Schauer und Gewitter zeigt sich ein hoher Gehalt an niederschlagbaren Wassers von mehr als 30 mm.

Ein weiteres Problem ist die geringe Windgeschwindigkeit in der Höhe. Diese ist sehr gering, wodurch sich die möglichen Schauer und Gewitter nur sehr langsam bewegen und teilweise sogar stationär werden können. Es kann sogar zu einer Sturzflut mit einer möglichen Intensität von 30 bis 40 mm kommen. Dadurch ist die Überflutungsgefahr erhöht. Die Gewitterwahrscheinlichkeit wird mit 10 bis 30 % gerechnet.
Warnlagebericht Bewertung
Die genaue Prognose erscheint heute als schweres Problem. Zum einen, weil das Höhentief, wie ein Fettauge auf der Suppe, chaotisch umherschwimmt. Zudem sind Capes nur als Hinweise zu betrachten, da diese als Vorhersageparameter eher ungeeignet sind. Die Schauer und Gewitter werden nur lokal verteilt auftreten. Eine genaue Prognose ist daher sehr schwierig. Betrachtet man jedoch die Details, so scheint sich ein Fokus südlich einer Linie Sachsen, Thüringen, Hessen und südliches NRW zu legen. Das höchste Unwetterrisiko könnte sich im Südwesten abzeichnen.