Gewitter, Temperatursturz, Wind. So wird die neue Woche.

Eine Überschrift, welche es in sich hat. Kaum zu glauben, wenn man sich die aktuelle Wetterlage anschaut, dennoch wird sich ab Montag die Wetterlage grundsätzlich ändern. Vom Spätsommer direkt in den Herbst. Wie dieser markante Wetterwechsel vonstattengeht, erkläre ich in diesem Artikel.

Ein Wochenende mit viel Sonnenschein und Temperaturen bis zu 28 Grad.

Aktuell dürfen wir uns weiterhin über warmes und trockenes Spätsommerwetter freuen. Der heutige Samstag und der Sonntag liegen weiterhin unter dem Einfluss eines Hochs, welches sich derzeit über Osteuropa befindet. Dabei wird weiterhin trockene und sehr warme Luft nach Deutschland getragen.

21. September 2023 Gewitter, Temperatursturz, Wind. So wird die neue Woche. um 14:35 Uhr

Das ECMWF Wettermodell sieht für den Sonntag weiterhin spätsommerliche Temperaturen, welche mit 27 bis 29 Grad ihren Höhepunkt finden werden. Nutzen Sie dieses Wochenende für Outdoor-Aktivitäten, denn ab Montag wird sich einiges ändern an der Wetterlage. Wir rutschen faktisch vom Spätsommerwetter direkt in eine herbstliche Wetterlage.

Atlantische Tiefs nähern sich Deutschland

Das wetterbestimmende Hoch wird ab Montag von einem gewaltigen Tiefdruckkomplex, welcher sich derzeit über Island befindet, nach Osten abgedrängt. Die ersten Auswirkungen bekommen wir schon am Montagmorgen zu spüren. Aber zunächst eines nach dem anderen.

21. September 2023 Gewitter, Temperatursturz, Wind. So wird die neue Woche. um 14:35 Uhr

So stellt sich die aktuelle Luftdruckkarte am kommenden Montag über Europa dar. Ein Tief ,welches sich südlich von Island befindet, wird ab der Sonntagnacht mit dessen Ausläufern auf Deutschland übergreifen. Im Vorfeld des Tiefs wird eine Kaltfront aus Südwesten nach Nordosten ziehen, in dem Bereich der Front wird es erneut zu Schauern und Gewitter kommen. Ob diese ähnlich heftig werden wie beim letzten Kaltfrontdurchgang ist derzeit noch völlig unklar.

21. September 2023 Gewitter, Temperatursturz, Wind. So wird die neue Woche. um 14:35 Uhr

Schon am Montagmorgen werden die Wolken immer dichter und aus Südwesten ziehen die ersten Schauer und Gewitter auf. Diese sind zunächst nur lokal und nach jetzigem Stand größtenteils nur schwach ausgeprägt. Ab dem Mittag/Nachmittag werden sich die Gewitter intensivieren und es mit lokaler Unwettergefahr zu rechnen. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach sieht eine ähnliche Wetterlage und beschreibt diese wie folgt.

Am Montag außer ganz im Osten im Tagesverlauf teils kräftige Gewitter mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und Sturmböen wahrscheinlich, vereinzelte Unwetter mit heftigem Starkregen und schweren Sturmböen nicht ausgeschlossen. In der Nacht zum Dienstag vor allem in der Mitte und im Osten noch teils kräftige Gewitter. In den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen stürmische Böen bzw. Sturmböen aus West, im Nordseeumfeld stürmische Böen aus Südwest bis West.

Quelle DWD Unwettervorschau

Die Temperaturen wandern in den Keller.

Mit dem herannahen des Tiefs über Island wird sich ebenfalls an den Temperaturen einiges ändern. Schon am nächsten Mittwoch wird es deutlich frischer sein als noch heute. Dies liegt daran, dass sich eine Westwetterlage einstellen wird und die Luftmassen aus Nordwesten nach Deutschland gelangen.

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Schauen Sie sich den Unterschied der Temperaturen über Europa an. Eine Luftmassengrenze wird sich bilden. Quasi im Osten von Europa weiterhin das dominierte Hoch und im Westen von Europa Tiefdruckeinfluss vom Atlantik. Während bei uns in Deutschland kaum noch 18 Grad auf dem Schirm sind, im polnischen Warschau weiterhin bis zu 27 Grad möglich.

Wind und Sturmböen am Dienstag über Deutschland

Bis jetzt haben wir nur über Gewitter und Temperaturen gesprochen. In der Headline ist jedoch ebenfalls das Wort „Wind“ zu finden. Um es vorab zu erwähnen, bei uns in Hessen wird es keinen schweren Sturm geben. An der Küste der Nordsee sind hingegen Böen bis 100 km/h nicht ausgeschlossen. Nordlichter haben damit eher weniger Probleme. Das Island-Tief bringt ein Windfeld, welches wir am Dienstag zu spüren bekommen.

21. September 2023 Gewitter, Temperatursturz, Wind. So wird die neue Woche. um 14:35 Uhr

So sieht das ECMWF Wettermodell derzeit die Spitzenböen über Deutschland am kommenden Dienstag. Während an der Küste teils schwere Sturmböen möglich sind, bleibt es im Binnenland, sprich Hessen, meist bei Böen von 35 bis 60 km/h. Jedoch ist zu beachten, dass die Bäume noch voll im Laub stehen, dazu kommen viele kranke Bäume. Welche schon bei geringen Böen umfallen können. Deshalb ist es bei einer Sturmwarnung ratsam, den Wald zu meiden. Astbruch kann zu schwerwiegenden Verletzungen sorgen.

Der 10 Tage Wetter-Trend für Hessen. Wechselhaft und kühl.

Diese Grafik zeigt den Wetter-Trend für alle sechs hessischen Regionen. Ab Montag geht es hinter der Kaltfront spürbar abwärts mit den Temperaturen. Am Dienstag teils nur 17 bis 19 Grad. Im Großen und Ganzen geht es tendenziell in Richtung Herbst. Die Regenmengen halten sich jedoch weiterhin in Grenzen.

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Fazit: Es ist Zeit, sich von dem spätsommerlichen Wetter zu verabschieden. Ab Montag wird es deutlich kühler, windiger und nasser. Wie lange diese Wetterphase anhalten wird, ist derzeit noch völlig unklar. Die Option auf einen goldenen Oktober besteht jedoch nach wie vor.

Aktualisiert am 16. September 2023 11:44 Uhr

Angelo D Alterio
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Seit dem Jahr 2013 beschäftige ich mich mit dem Thema Meteorologie. 2015 wurde die Unwetteralarm Schweiz GmbH gegründet. Bis ins Jahr 2021 war ich dort verantwortlicher Gesellschafter und Chef-Meteorologe. Nach meinem Ausstieg wurde die Meteoleitstelle Hessen ins Leben gerufen. Meine Spezialgebiete sind Unwetterwarnungen und die Synoptik. Weiterhin findet man mich und meine Artikel auf Mastodon, Facebook, Twitter, Linkedin und Instagram.