Eilmeldungen

Die kalte Luft lauert mit -25 über Russland, bekommt sie eine Chance?

Kommt die Russlandkälte nach Deutschland?

Einmal muss das milde Wetter doch ein Ende haben, leichter gesagt als getan, doch eigentlich so einfach. Die eisige Luft mit bis zu –25 Grad lauert derzeit über Russland. Und benötigt ein Transportmittel in den Westen von Europa. Wir schauen aus diesem Grund in die Glaskugel und hoffen auf ein Hoch und ein Tief, welches als Transportmittel zur Verfügung stehen würde.

Aktuell liegt Deutschland weiterhin unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten, der Jetstream ist sehr aktiv und deswegen bleibt es aktuell bei einer unbeständigen und nassen Westwetterlage. Es könnte sich jedoch zeitnah einiges ändern. Denn das ECMWF hat ein Hochdruckgebiet auf dem Schirm. Laut Wetterpate.de wird es entweder Arbo oder Bonifanz heißen. Dieses besagte Hoch würde sich nach jetzigem Stand in der ersten Januarwoche über Island festsetzen, dort kommen in der Regel immer die bösen Island-Tiefs her, in diesem Fall wäre es jedoch anders.

Die kalte Luft lauert mit -25 über Russland, bekommt sie eine Chance? 27. Juli 2024
Luftdruckverteilung über Europa in der ersten Januarwoche 2024

Hier sieht man die aktuelle Verteilung der Hoch und Tiefdruckgebiete über Europa, dabei würde sich nach jetzigem Stand über Island ein kräftiges Hoch festsetzen und somit die milde Luftmasse aus dem Westen blockieren. Über dem Osten von Skandinavien liegt ein Tief, welches in diesem Fall in Verbindung mit dem Hoch über Island den Zustrom kalter Luftmassen zulassen würde. Dies würde bedeuten, dass die kalte Luft aus Russland bis nach Deutschland vordringen kann.

Die kalte Luft lauert mit -25 über Russland, bekommt sie eine Chance? 27. Juli 2024
Temperaturverteilung über Europa am 8.Januar 2024

Es gibt die eisige Luft, die liegt derzeit über Skandinavien und in Russland. –25 Grad darf man in deren Gefilden noch als warm bezeichnen. Auch Deutschland würde ein Stück von dem Eiskuchen abbekommen und die Chance stehen derzeit nicht schlecht.

Aber bitte glauben Sie jetzt nicht, dass ich mit –25 Grad dienen kann, ich denke, das möchte auch niemand haben. Im Osten von Deutschland wird die kalte Luft wohl zuerst ankommen, inwieweit diese bis nach Westen vordringen kann, ist derzeit noch Kaffeesatzleserei.

Wird es denn in Hessen auch kühler werden?

Wenn, man den aktuellen Berechnungen der Wettermodelle Glauben schenken darf, wird es zumindest ab dem nächsten Wochenende wieder ansatzweise kühler. Selbst Nachtfrost ist wieder möglich.

Die kalte Luft lauert mit -25 über Russland, bekommt sie eine Chance? 27. Juli 2024
10 Tage Trend für Mittelhessen
Die kalte Luft lauert mit -25 über Russland, bekommt sie eine Chance? 27. Juli 2024
10 Tage Trend für Osthessen

Wie Sie an diesen beiden Temperaturkurven erkennen können, wird es in der Tat im Trend wieder kühler, sodass Nachtfrost, welcher für diese Jahreszeit völlig normal ist, wieder auf der Agenda stehen wird. In Mittelhessen sind nach jetzigem Stand bis zu –2 Grad in Osthessen bis zu –3 Grad möglich. Selbst eine Dauerfrostlage wäre denkbar.

Zur Kälte gehört auch Schnee, was ist damit?

Ich hatte gestern geschrieben, dass es derzeit nicht wirklich gut aussieht mit Schnee in Hessen oder generell in Deutschland, ausgenommen das Alpenvorland. Das besagte Tief über dem Osten von Skandinavien, könnte zumindest ansatzweise etwas Schneefall bringen, dazu ist die Lage des Tiefs ausschlaggebend. Nägel mit Köpfen kann man bisher nicht machen, aber es sieht zumindest danach aus, als ob sich die Großwetterlage im Januar ändern wird.

Die kalte Luft lauert mit -25 über Russland, bekommt sie eine Chance? 27. Juli 2024
Neuschneemengen über Deutshcland in den nächsten 10 Tagen laut ECMWF Modell

Fazit: Abwarten und Tee trinken, es ist nach wie vor Winterwetter in Deutschland möglich und vielleicht kommt es diesmal anders als in den vergangenen Jahren. Dass Frau Holle noch Energie hat, haben wir Anfang Dezember gesehen.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte… More »
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"