Die jüngsten Bilder der letzten 48 Stunden, die in allen Medien zu sehen waren, zeigen das Ausmaß der Unwetter, die durch das Vb-Tief RADHA ausgelöst wurden. Während der Dauerregen nun abgezogen ist, bleibt die Gefahr weiterhin bestehen. Denn aus dem Nordosten ziehen neue, teils unwetterartige Gewitter auf, welche lokal heftigen Starkregen mit sich bringen werden. Welche Gebiete heute besonders im Fokus stehen, lesen Sie in diesem Bericht.
Eine traurige Nachricht hat unsere Redaktion erreicht: Im bayerischen Pfaffenhofen ist ein Feuerwehrmann bei einem Hochwassereinsatz ums Leben gekommen. In Schwäbisch Gmünd sind nach einem Erdrutsch aufgrund des Dauerregens zwei Waggons eines ICE entgleist.
Der 42 Jahre alte Mann war mit drei Kollegen auf der Ilm unterwegs, um eine Familie zu retten. Dabei kenterte das Boot. Er galt zunächst als vermisst. Gegen 2:20 Uhr wurde seine Leiche gefunden. Die drei anderen Feuerwehrleute konnten gerettet werden.
Nach den anhaltenden Regenfällen haben mittlerweile zehn bayerische Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen, da die Donau und mehrere ihrer Zuflüsse teils extremes Hochwasser führen. Im Landkreis Augsburg wurden die Evakuierungsaufrufe ausgeweitet. Betroffen waren vorwiegend Kommunen am Fluss Schmutter. In der Augsburger Messe wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Neue Gewitter und heftiger Starkregen erwartet
Das wetterbestimmende Tief der vergangenen Tage zieht Richtung Baltikum ab. Mit nördlicher Strömung wird weiterhin feuchte und zunehmend labile Luft nach Bayern geführt. Während der Dauerregen nachlässt, sind in den kommenden 24 bis 48 Stunden weitere Niederschläge durch lokale Schauer und Gewitter zu erwarten.
Mit Ausnahme der alpennahen Gebiete wird im Tagesverlauf vermehrt mit Gewittern gerechnet. Diese können lokal heftigen Starkregen von bis zu 30 l/qm in kurzer Zeit mit sich bringen. Kleinräumig sind auch Mengen bis zu 60 l/qm innerhalb mehrerer Stunden nicht ausgeschlossen. Ferner ist örtlich kleiner Hagel und Böen um 60 km/h wahrscheinlich. In der Nacht zum Montag sind in Südbayern und der Oberpfalz noch einzelne Gewitter mit ähnlichen Regenmengen oder lokal auch nicht-gewittriger Starkregen zu erwarten, dabei besteht das größte Risiko in den Gebieten südlich der Donau.
Im Verlauf des Tages wird die Gewittertätigkeit zunehmen. Dabei ist örtlich heftiger Starkregen von bis zu 30 l/qm in einer Stunde möglich. Punktuell können auch Mengen bis zu 50 l/qm in kurzer Zeit auftreten. Über mehrere Stunden hinweg können sich bis zu 70 l/qm aufsummieren. Der Schwerpunkt wird voraussichtlich die Region von der Hohenloher Ebene bis in den Stuttgarter Raum und nach Süden hin bis zur Donau betreffen.
Ferner kann kleinräumiger Hagel auftreten. Nach Mitternacht bis Montagmittag werden, mit Ausnahme der Regionen nördlich der Schwäbischen Alb, noch einzelne Gewitter erwartet. Dabei wird mehr und mehr ein Übergang zu mehrstündigem, ungewittrigem Starkregen mit Mengen um 25 l/qm und eng begrenztem Unwetter mit bis zu 40 l/qm erwartet.
Die Bevölkerung wird aufgerufen, aufmerksam zu bleiben und die Warnungen der Meteorologen sowie der lokalen Behörden ernst zu nehmen.