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Jetzt kommt Azorenhoch Fiona, was bedeutet dies für unser Wetter?

Wäre jetzt Sommer könnten wir uns über solch einer Überschrift sehr freuen, denn ein Azorenhoch bringt in den Sommermonaten oftmals warmes, trockenes und sonniges Wetter. Doch wir befinden uns im Winter, welches Auswirkungen Hoch Fiona auf die Wetterlage nehmen wird, erfahren Sie in diesem Bericht.

In der vergangenen Tagen wurde das winterliche Wetter von Schmuddelwetter abgelöst. Tauwetter und wiederholt Niederschlag haben die Flüsse und Bäche deutlich ansteigen lassen. Die Hochwasserlage in Hessen ist angespannt, jedoch nicht tragisch. In den kommenden Tagen werden die Niederschläge abklingen und dies liegt an einem Hoch, welches sich in den kommenden Tagen über Deutschland etablieren wird.

Jetzt kommt Azorenhoch Fiona, was bedeutet dies für unser Wetter? 28. April 2024
Luftdruckverteilung über Europa am Samstag

Ein Azorenhoch erstreckt sich von Spanien bis nach Osteuropa, dabei werden die Tiefdruckgebiete bis weit in den Norden von Europa umgeleitet, somit wird sich in den nächsten Tagen eine oftmals trockene Wetterlage einstellen. Doch nun kommt der Haken. Während im Sommer Azorenhochs oftmals viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen bringen, sorgen im Winter Hochdruckgebiete oftmals für sehr trübes Wetter.

Der Hochnebel kann sich im schlimmsten Fall den ganzen Tag halten und lässt der Sonne keine Chance. Wenn wir schon bei Chancen sind, ich hatte es gestern bereits geschrieben, dass die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in Hessen auch in diesem Jahre auf unter 30 Prozent abgesunken sind. Es müsste schon ein Wunder geschehen, dass sich daran noch etwas ändern wird.

In der nächsten Woche verlagert sich der Hochschwerpunkt wieder auf den Atlantik. Hier soll sich ein außergewöhnlich starkes Hochdruckgebiet mit rekordverdächtigem Luftdruck für diese Region mit um 1050 hPa aufbauen. Gleichzeitig dominieren im Raum Nordmeer/Nordeuropa kräftige Tiefs. Damit bauen sich große Luftdruckunterschiede auf. Nach heutigem Stand liegen wir eher am Rande des Hochs in einer milden westlichen Lage. Damit sind die Chancen auf winterliches Wetter zu Weihnachten aktuell recht gering.

Quelle Kachelmannwetter

Eingefahrene Wetterlage ohne Höhepunkte.

Die Wetterlage wird sich in den nächsten Tagen in einen „Murmeltier“ Modus einfahren, dies bedeutet, dass sich nicht viel ändern wird, weder an den Temperaturen noch Hinblick auf Regen oder Schnee. Wir werden es hauptsächlich in den Morgenstunden mit Nebel zu tun bekommen, der sich im schlimmsten Fall den ganzen Tag halten wird. Die Temperaturen gehen tendenziell wieder etwas zurück, jedoch bleibt es im Rhein-Main-Gebiet in den Nächten durchweg frostfrei.

Jetzt kommt Azorenhoch Fiona, was bedeutet dies für unser Wetter? 28. April 2024
Nebelwarnung in der Nacht zum Samstag

Diese Karte zeigt die Ausbreitung von Nebel, welcher bei solch einer Wetterlage völlig normal ist. Daran dürfen wir uns in den kommenden Tagen gewöhnen. Die Sichtweiten liegen oftmals unter 150 Meter. Dort, wo die Temperaturen unter die 0 Grad sinken werden, ist mit Raueis zu rechnen, dies wird nach jetzigem Stand nur ab einer Höhe von 600 Meter der Fall sein.

Der Wetter-Trend zeigt keine großen Veränderungen

Schauen wir uns zuletzt den aktuellen Trend für alle sechs hessischen Regionen an. Die Kurve zeigt in den nächsten Tagen kaum Veränderungen. Die Temperaturen werden sich tagsüber je nach Region auf 9 bis 5 Grad einstellen. In den Nächten gibt es kaum Frost, die Temperaturen liegen überwiegend bei 1 bis maximal 4 Grad.

Jetzt kommt Azorenhoch Fiona, was bedeutet dies für unser Wetter? 28. April 2024
Temperatur-Trend für alle sechs hessischen Regionen.

Fazit: Das Azorenhoch Fiona, wird eine ruhige und beständige Wetterlage einleiten. Mit Winterwetter hat dies jedoch wenig zu tun. Wie lange das Hoch unser Wetter bestimmen wird, ist derzeit noch völlig unklar. Der Traum von weiße Weihnachten wird ein Traum bleiben, zumindest in Hessen.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte er sich als renommierter Fachmann in der Meteorologen-Community. Neben seiner fachlichen Tätigkeit ist Angelo ein geschätzter Inhaltsersteller, dessen Artikel und Beiträge auf verschiedenen sozialen Plattformen zu finden sind. Sie können ihm folgen und sich mit ihm auf TikTok, Facebook, Threads, Twitter, Linkedin, sowie auf Instagram vernetzen und austauschen.

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