Fulda

Der Landkreis Fulda, im Osten Hessens gelegen, ist bekannt für seine hügelige Landschaft, die Rhön und den Vogelsberg. Doch hinter der malerischen Kulisse verbirgt sich eine Region, die in den letzten Jahren immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht wurde. Starkregen, Gewitter und Stürme haben die Gemeinden des Landkreises vor enorme Herausforderungen gestellt, mit erheblichen Auswirkungen auf Bewohner, Infrastruktur und Natur. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf die markantesten Wetterereignisse der letzten Jahre und beleuchtet ihre Ursachen und Folgen.

Am 5. und 6. Juni 2021 traf ein massives Unwetter den Landkreis Fulda und löste eine beispiellose Einsatzwelle aus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor schweren Gewittern der Stufe 3 von 4, und die Realität übertraf selbst diese Prognosen. Innerhalb weniger Stunden fielen lokal bis zu 50 Liter pro Quadratmeter, begleitet von Sturmböen bis 85 km/h. Die Feuerwehr Fulda zählte rund 330 Einsätze – mehr als beim Sturm „Kyrill“ 2007. Feuerwehrchef Thomas Helmer sprach von einem „Einsatzaufkommen, wie es die letzten 50 Jahre nicht gab“.

Im Stadtgebiet Fulda konzentrierten sich 230 Einsätze, darunter überflutete Keller, umgestürzte Bäume und überschwemmte Straßen. Rund 310 Einsatzkräfte, unterstützt von 70 Fahrzeugen und Katastrophenschutzeinheiten aus Großenlüder, waren bis 4 Uhr morgens im Einsatz. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis in den Sonntag, und die Polizei meldete vier Unfälle auf den Autobahnen. Dieses Ereignis zeigte, wie schnell ein lokales Gewitter zur Katastrophe werden kann.

Am 22. August 2022 drohte erneut ein schweres Unwetter über dem Landkreis Fulda. Der DWD gab Warnungen vor Starkregen mit bis zu 40 l/m² in einer Stunde und extremen Gewittern heraus, die bis Dienstagabend andauern sollten. Besonders der Vogelsberg stand unter einer Warnung vor „extremem Unwetter“ (Stufe 4 von 4). Während der Landkreis diesmal glimpflich davonkam, waren die Feuerwehren nach einem Wochenende mit Starkregen bereits sensibilisiert.

Die Warnung vom 8. Juni erstreckte sich über mehrere Tage mit Vorabinformationen bis Mitternacht, doch die befürchteten Schäden blieben aus. Dennoch verdeutlichte die wiederholte Wetterlage die Anfälligkeit der Region für schnelle, intensive Niederschläge.

Am 22. Juni 2023 zogen schwere Gewitter mit Orkanböen über Hessen, und der Landkreis Fulda war erneut betroffen. Der DWD warnte ab 18:59 Uhr vor Gefahren der Stufe 3: Sturmschäden, entwurzelte Bäume und mögliche Überschwemmungen. Im Raum Fulda wurden Böen bis 100 km/h gemessen, begleitet von Starkregen mit bis zu 30 l/m² pro Stunde.
Ein ungewöhnliches Unwetter ereignete sich am 21. April 2024, als über Nacht bis zu 15 cm Nassschnee den Landkreis Fulda bedeckten. Posts auf X von Kachelmannwetter dokumentierten die Lage: Der schwere, feuchte Schnee brachte Bäume zum Umstürzen und leitete eine Welle von Einsätzen ein. Besonders in höheren Lagen wie der Rhön war die Situation kritisch.

Die Kombination aus Frost und Niederschlag führte zu Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen. Dieses Ereignis zeigte, dass auch Frühjahrswetter extreme Formen annehmen kann, die von der üblichen Starkregen-Saison abweichen.
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