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Hoch gegen Tief, wer hat die Nase vorn?

In diesem Artikel wollen wir uns über die Wetterlage in den kommenden Tagen unterhalten. Ich darf Ihnen vorweg verraten, dass eigentlich nicht viel passieren wird. Das Einzige, was derzeit im Raum liegt, ist die Tatsache, dass ein Hoch über Skandinavien gegen ein Tief über Frankreich antreten wird. Welche Auswirkungen diese beiden Druckgebiete auf uns Wetter, primär auf die Temperaturen haben wird, erkläre ich Ihnen mit wenigen Worten in diesem Beitrag.

Hoch gegen Tief, wer hat die Nase vorn? 30. April 2024
Luftdruckverteilung über Europa am kommenden Samstag dem 9.März 2024

Diese Karte zeigt Ihnen die Luftdruckverteilung am kommenden Wochenende über Europa. Dabei fallen zwei Druckgebiete ins Auge. Zunächst das Hoch Jasper über Skandinavien und ein Tiefdruckgebiet über dem Westen von Frankreich. Das Hoch Jasper lenkt derzeit kühlere Luftmassen aus dem Osten nach Deutschland, eigentlich sollte dieses Hoch deutlich kräftiger ausfallen und die Tiefdruckgebiete auf Distanz halten. Doch wie Sie sehen können, ist ein kräftiges Tief im Anflug und nimmt den Kampf gegen das Hoch auf.

Ein von Frankreich nach Italien ziehendes Tief bringt am Mittwoch dem Süden noch unbeständiges und zum Teil regnerisches Wetter. An den Alpen kann es kräftig schneien. Die nordöstlichen Landesteile gelangen zunehmend in den Einflussbereich des Hochs bei Skandinavien. In den Folgetagen gelangt dann vorübergehend ganz Deutschland unter Hochdruckeinfluss.

Welche Faktoren sind entscheidend? Hier wird entschieden, ob wir am Wochenende wieder milde Temperaturen bekommen oder ob uns die kühle Ost-Strömung erhalten bleiben wird. Gehen wir mal davon aus, dass sich das Tiefdruckgebiet durchsetzen wird, dann wäre eine mildere, aber zugleich auch wieder feuchte Wetterlage in vielen Teilen von Deutschland der Fall. Ausgenommen hiervon wäre nach jetzigem Stand der Nordosten, dort herrscht weiterhin das Hoch Jasper und bringt kühlere Temperaturen als im Rest des Landes, dies schauen wir uns auf der Temperaturkarte an.

Hoch gegen Tief, wer hat die Nase vorn? 30. April 2024
Temperaturen laut ECMWF Wettermodell am kommenden Samstag über Deutschland.

Das besagte Tief lenkt vom Atlantik mit einer südwestlichen Strömung milde Meeresluft nach Deutschland. Zugleich steigt die Wahrscheinlichkeit für Niederschlag erneut an. Allerdings haben die Wettermodelle aktuell für viele Regionen in Deutschland nur wenig Regen auf dem Schirm. Ausgenommen ist das Alpenvorland. Im Südwesten wären somit 12 bis 14, vielleicht auch 15 Grad möglich. Im Nordosten hingegen bleibt die östlichen Winde erhalten und die Temperaturen steigen kaum über 8 bis 10 Grad an.

Hoch gegen Tief, wer hat die Nase vorn? 30. April 2024
Wetter-Trend 14 Tage für die Hansestadt Rostock

Um den Temperatur-Unterschied bildlich zu präsentieren, hier als Beispiel der Wetter-Trend für Rostock in den kommenden 14 Tagen. Es bleibt recht frisch, für diese Jahreszeit nicht wirklich ungewöhnlich. Durch das Hoch Jasper gibt es kaum bis keinen Niederschlag. Die Wahrscheinlichkeit für Sonne steht zumindest am Freitag und Samstag recht gut an der Ostsee. Ohne dicke Jacke wird es nicht gehen, da der Ostwind das signifikante Kälteempfinden deutlich steigern wird.

Hoch gegen Tief, wer hat die Nase vorn? 30. April 2024
14 Tage Wetter-Trend für Offenburg

Schauen wir als Vergleich nach Baden-Württemberg in die Stadt Offenburg in der Ortenau. Hier wird sich das Tief über Frankreich bei den Temperaturen bemerkbar machen. Im Gegensatz zur Ostsee werden milde 13 bis 15 Grad am Samstag erwartet. Die Sonne lässt sich oftmals am Himmel blicken, jedoch wird es zugleich auch nasser werden.

Wo stehen wir in Hessen? Diese Frage lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt bisher nicht ganz klären, jedoch wird wohl auch bei uns die milde Luft Einzug halten, sodass es am Wochenende wieder mehr Sonnenschein und Temperaturen bis zu 13 Grad geben wird. Eine kleine Anmerkung noch am Rande, sollten Sie heute Morgen in den Medien etwas über eine Schneewalze gelesen haben, bitte ignorieren Sie diesen Mist. Der Schneefall begrenzt sich auf das Allgäu und den Alpenraum an sich. Im übrigen Deutschland wird es keinen Schneefall geben.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte er sich als renommierter Fachmann in der Meteorologen-Community. Neben seiner fachlichen Tätigkeit ist Angelo ein geschätzter Inhaltsersteller, dessen Artikel und Beiträge auf verschiedenen sozialen Plattformen zu finden sind. Sie können ihm folgen und sich mit ihm auf TikTok, Facebook, Threads, Twitter, Linkedin, sowie auf Instagram vernetzen und austauschen.

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