Deutschland befindet sich in dieser Woche im Griff einer markanten Luftmassengrenze, welche nicht nur eindrucksvoll die wechselhaften Launen des Aprilwetters demonstriert, sondern auch real spürbare Auswirkungen auf Mensch und Natur hat. Es ist ein Szenario, das durch das Zusammentreffen verschiedener Wettersysteme bestimmt wird und vielseitige Herausforderungen mit sich bringt.
Zwischen einem Tiefkomplex über Nordeuropa und hohem Luftdruck über dem Südwesten des Kontinents erlebt Deutschland eine lebendige westliche Strömung, die milde und feuchte Luftmassen mit sich führt. Ein Teiltief, genannt OLGA, liegt derzeit nördlich von Schottland und bahnt sich seinen Weg über die Nordsee und die Ostsee bis zum Baltikum. Infolgedessen sehen sich die nördlichen Regionen Deutschlands mit andauernden Niederschlägen konfrontiert.

Die Verschiebung des Frontensystems nach Süden bewirkt die Formation einer deutlichen Luftmassengrenze quer über der Mitte des Landes. Die Gefahr: Gebietsweiser Dauerregen vorwiegend im Gebiet der Mittelgebirge, was ernsthafte Hochwasserrisiken und Verkehrseinschränkungen mit sich bringen kann. Dazu kommen die niedrigen Temperaturen nördlich dieser Grenze, die gerade im Nordosten bis zum Wochenende einstellige Höchstwerte aufweisen.

Besonders kritisch wird es, wenn der Regen in den östlichen Mittelgebirgen in Schnee übergeht. Zwar ist aktuell keine dauerhafte Schneedecke zu erwarten, doch schon eine dünne Nassschneeschicht kann vorübergehend Glätte verursachen und so das Risiko für Verkehrsunfälle erhöhen.
Stürmische Böen verstärken das Gefahrenpotenzial. Vor allem entlang der Luftmassengrenze und südlich davon ist mit starkem, teilweise stürmischem Wind zu rechnen. In höheren Berglagen und an den Küsten drohen gar Sturm- oder schwere Sturmböen sowie orkanartige Böen auf exponierten Gipfeln. Solche Windverhältnisse können zu Schäden an Gebäuden führen, Bäume entwurzeln und Verkehrsmittel beeinträchtigen, deshalb wurden Warnungen herausgegeben und sind Vorsichtsmaßnahmen geboten.

Die gute Nachricht: Die milden bis sehr milden Luftmassen sorgen im Süden und Südosten für angenehme Temperaturen, die am Dienstag Werte um 17 Grad erreichen können. Zum Wochenende hin wird es am Alpenrand durch Südföhn noch wärmer mit Höchstwerten um 18 Grad und freundlich-frühlingshaften Wetterbedingungen, welche zumindest bis Sonntag anhalten.

Abschließend kann man festhalten, dass die aktuelle Wetterlage in Deutschland eine Typische für diese Jahreszeit ist, jedoch sollte man die damit verbundenen Gefahren nicht unterschätzen und die aktuellen Wetterberichte und -warnungen im Auge behalten.